Umwelt ist Mitwelt

Ein verstauchter Knöchel, ein schmerzendes Knie, man reibt ein Schmerzgel auf das geschwollene Gelenk – vermutlich Diclofenac –, eines der weltweit meist verkauften Schmerzmittel. Ein paar Jahre dauert es, dann ist von diesem Gel etwas in den Federn eines Pinguins am Südpol zu messen.


Nur fünf Prozent des wenig wirksamen Gels werden vom Körper aufgenommen. Umgekehrt sind es 95 Prozent, die beim Abwaschen mit dem Abwasser in die Flüsse und schließlich in die Weltmeere gelangen. Es gibt, so der Pharmakologe Christian Peifer an der Tagung ‹Anthroposophic Medicine Research›, keinen Flecken auf der Erde, wo sich das Schmerzmittel nicht nachweisen lässt. Da kreist die Hand über das eigene Knie und verteilt das Gel und aus dem Knie wird die ganze Erde. In Indien wurden heilige Kühe mit Diclofenac behandelt. Als sie starben, kamen Geier und starben dann an den Folgen des Schmerzmittels, das sie aufnahmen. So wie die Vergiftung der Umwelt uns Menschen schädigt, so schädigen wir die Natur, wo wir naturfremde Stoffe aufnehmen und wieder abgeben. Was ‹Umwelt› heißt, ist alles ‹Mitwelt›.


Foto Danielle Barnes

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