Meditieren im Alltag

Deutsch-norwegisches Forschungsprojekt zu Rudolf Steiners Meditationsübungen.


Christoph Hueck (Stuttgarter Akanthos-Akademie) führt gemeinsam mit Ulrich Weger (Universität Witten/Herdecke) und Terje Sparby (Rudolf Steiner University College, Oslo) ein Forschungsprojekt zu den Auswirkungen von anthroposophischer Meditation auf die gesamtmenschliche Verfassung durch. Im Interview mit Sebastian Knust von der Anthroposophischen Gesellschaft beschreibt Hueck die Intentionen hinter dem Projekt. Sein Ausgangspunkt sei Steiners Buch ‹Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?›. Darin beschreibe er einfach durchzuführende Übungen, welche auf eine Erweiterung, Vertiefung und Verlebendigung des Erkennens sowie auf eine persönliche Weiterentwicklung abzielen. Das Forschungsprojekt untersuche, so Hueck, wie sich die regelmäßige Praxis von drei dieser Übungen auf das Selbst- und Welterleben, auf das innere Sicherheitsempfinden, auf die Konzentrationsfähigkeit sowie auf weitere Lebensbereiche auswirkt. Aktuell nehmen am Projekt 60 Personen teil, die seit zwei Monaten durchschnittlich zweimal täglich meditieren und ihre Erfahrungen protokollieren. Weiterhin werden die Teilnehmenden monatlich nach Aspekten ihres Allgemeinbefindens befragt und tauschen sich untereinander in Kleingruppen und Onlinetreffen aus. Dieser praktische Teil des Projekts ist auf ein halbes Jahr angelegt und wird anschließend in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse werden dann in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Laut Hueck seien die Erfahrungsberichte der Teilnehmenden bisher überwiegend positiv. Sie würden sich selbst besser wahrnehmen und bewusster in zwischenmenschliche Begegnungen gehen. Die Übungen würden in ihnen kreative Impulse anregen. Naturerlebnisse würden intensiviert wahrgenommen. Wachheit, geistige Konzentration und Präsenz seien erhöht. Es sei jetzt schon erkennbar, dass die anthroposophischen Meditationsübungen einen vielversprechenden Effekt auf das Wohlbefinden der Teilnehmenden haben, freut sich Hueck.


Zum ganzen Interview Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland

Foto Gerd Altmann auf Pixabay

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