Erwachen im Atmosphärischen

Das Buch ‹Klimapsychologie – Atmosphärisches Bewusstsein als Weg aus der Klimakrise› von Stefan Ruf haben wir im ‹Goetheanum› Nr. 7/2020 empfohlen. Weil sich die Jahrestagung der Landwirtschaftlichen Sektion zusammen mit der Jugendsektion dem Klimawandel widmet, veröffentlichen wir hier als Kondensat sieben der wichtigsten Sätze daraus:


• Je kleiner die Transformation in der Natur bleiben soll, desto größer müsste sie in unserer Gesellschaft aussehen. Die gute Nachricht: eine gesellschaftliche Transformation findet bereits statt. Die schlechte Nachricht: Sie geschieht zu langsam und bei der Natur kommt fast nichts an.

Himmelsgekrönt, Jasminka Bogdanović, Tempera auf Leinwand, 50×60 cm, 2012

• Wenn wir nicht verstehen, was uns hindert, angemessen zu handeln, und wenn wir das Potenzial in uns nicht erkennen, das uns dabei hilft, angemessen zu handeln, werden wir nicht in der Lage sein, rechtzeitig zu handeln.

• Wenn wir eine Chance haben wollen auf eine gesellschaftliche Transformation, dann müssen möglichst viele Menschen eine innere Transformation durchmachen.

• Wir müssen ein Sensorium entwickeln, das begegnungsfähiger macht, mit uns, mit unserer lokalen Mitwelt und, das ist die größte Herausforderung, unserer globalen Mitwelt.

• Was uns fehlt, ist eine Sensibilität, ein Organ für Grenzen und ihre Überschreitung. Ich möchte sie Grenzsensibilität nennen. Dazu müssen wir an unsere inneren Ressourcen anknüpfen – die unterbewussten sind uralt, die überbewussten, die eines atmosphärischen Bewusstseins, sind sehr neu.

• Die Klimawissenschaft wird deshalb bekämpft, weil sie für ein neues Wissenschaftsparadigma steht und uns zwingt, ein neues Schema auszubilden – mehr als die Relativitätstheorie oder die Quantentheorie.

• Die Menschheit ist in Therapie. Wir kommen aus dem Konsumismus und dem Beharren heraus, wenn wir uns dem inneren Konflikt stellen, auf die zwei Seelen in der Brust schauen. Dazu braucht es Achtsamkeit und den Mut zum Dialog. Ein alchemistischer Prozess!

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