Reisen mit Buch.
Auf dem Weg in die südliche Bretagne, auf die zweitgrößte Insel Frankreichs, packe ich ‹Portraits und Inseln› aus. Es ist ein kleines Buch mit Geschichten voller Absurdität oder seltsamer Charaktere. Wie Robinson Crusoe strande ich im Sommer – ohne Gesellschaft, unverstellte Aussicht – nur die grünblaue Horizontlinie des Meeres gibt den Gedanken Halt. Das Lesen ist ein Stöbern in Momentaufnahmen aus Leben, die genauso wahrscheinlich wie unwahrscheinlich sind. Gerade das öffnet etwas, das mir ein Mysterium ist: Noch die profansten Dinge des Lebens sind wie Gleichnisse. Unsere Neurosen und Verrücktheiten machen uns menschlich. Jede dieser kleinen Erzählungen könnte wahr sein; auch wenn die Portraits erfunden sind, sind sie der Menschheit abgelauscht. Jeder Mensch ist eine Kuriosität, eine Insel – darin gleichen wir uns.
‹Portraits und Inseln› von Zvi Szir, Buchgestaltung Philipp Tok.
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Foto F. Henn