Zieht uns die Außenwelt im Alltag ganz in ihren Bann, treten einzelne Lebensaugenblicke weniger ins Bewusstsein. Nur wenn wir die Aufmerksamkeit intensiv auf sie richten, leuchten sie auf: das Wort eines Schülers, ein provokantes Verhalten im Unterricht oder ein fragender Gesichtsausdruck. Wir schauen durch Sprache und Gestik hindurch auf die tiefere Intention dieses jungen Menschen – und die Erfahrung zeigt: Der Lebensaugenblick verwandelt sich. Für einen Moment steht ein anderer Mensch vor uns, und im Nachklang entsteht fragendes Interesse. Rudolf Steiner hat den Pädagogen Übungen und Meditationen zur Verfügung gestellt, um die eigene Aufmerksamkeit zu steigern und dadurch neue Kräfte zu bekommen. Bei der Tagung ‹Meditative Praxis› von 16. bis 18. Februar geht es darum, individuelle Übungsansätze zu finden, um Brücken zwischen der meditativen inneren Arbeit und der Begegnung mit den Schülern im Unterrichtsgeschehen zu schlagen.
Florian Osswald · Claus-Peter Röh