Kanon

Ein Bild ist kein Wort.
Ein Ding hat, benannt, einen Ton in dem Namen.
Ein Ton ist ein Ton, weil es andere gibt.
Er ist ein Zwitter aus Nehmen (Herkunft)
und Geben (neue Evolution).
Erbe der eigenen Evolution.
Ohne jenes & dieses ist er kein Ton.
Ein Wort vielleicht, virtuell tonlos, ein
schwungloses Zeichen für Schwingungen.

Elke Erb, aus: Gedichte und Kommentare, Leipzig 2020, S. 48.


Einen Namen zu vergeben, heißt einen Namen zu sprechen – das Klingende, der Ton belebt das Wort.


Auswahl und Kommentar Johanna Lamprecht

Zeichnung von Philipp Tok

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