Das Asian Teacher Training (ATT) ist eine jährliche Schulung, um Waldorflehrerinnen und -lehrer in Asien auszubilden. Auch Eltern und Interessierte können hier die Prinzipien der Waldorfpädagogik und deren Anwendungen kennenlernen. Das ATT findet in unterschiedlichen Ländern statt. Dieses Jahr veranstaltet es die Acacia Waldorf School auf den Philippinen.
«Das Ziel ist nicht nur ein Ziel. Das Ziel verändert die Seele.» Mit diesem Zitat startete unser fünftägiges intensives, geistesförderndes Lehrertraining. Diese 21. Auflage des ATT stand unter dem Motto ‹Der Umweg als der kürzeste Weg nach vorne: Die heilenden Aspekte der Waldorfpädagogik›. Täglich gab es vier Stunden Plenumsvorträge und separate Hauptlektionen. Der Unterricht war eingeteilt in die Themen Menschenkunde, frühe Kindheit und Kindergarten sowie verschiedene Einheiten der Grund- und Mittelstufe. Nachmittags gab es Workshops: Tafelzeichnen, Malen, Spiele und Bewegung, Handarbeit, Bucheinband und Musik.
Es war eine surreale Woche des Lernens, Verlernens und Neulernens für uns. Die Kunstworkshops haben uns zum Nachdenken gebracht. Wie können wir so etwas in unseren Bildungseinrichtungen einführen, es ins Bewusstsein bringen und als Wege zur Entwicklung von Fähigkeiten integrieren? Denn es sind Gemeinschaften, welche diese Dinge normalerweise als Spiel- oder Freizeitaktivitäten ansehen, die nur Privilegierten zur Verfügung stehen. Und wie wäre eine Vermittlung innerhalb unserer Gemeinschaften mit anderen Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheit, Unternehmensentwicklung?
Während dieses Trainings waren wir sowohl Lernende als auch Lehrende und betrachteten die aufgeworfenen Fragen und Diskussionen gleichermaßen als Schüler und Lehrerinnen. Wir bleiben hungrig, mehr über unser Leben, unseren Geist und unsere Willensströme zu erfahren. Wir engagieren uns in Bereichen, welche verschiedene Arten von Armut beenden wollen. Unsere Sehnsucht ist, immer menschlicher zu werden und uns zu strecken, um unser höchstes und innerstes Selbst (unser Ich) zu erreichen. Durch das Strecken an die Peripherie und an unsere Grenzen können wir am meisten von uns selbst fühlen. Und haben die Möglichkeit, andere Menschen um uns herum zu erspüren. Wenn wir aufrichtig nach dem Warum fragen, treten wir in den intimsten Willensstrom der Menschen ein. Unsere Leben verweben sich mit dem Leben anderer. Wir atmen gemeinsam ein und aus. Dabei schaffen wir Möglichkeiten, um bessere Gemeinschaften aufzubauen.