Er steht sich im Weg

Thomas Ott spielt in den Mysteriendramen Capesius, einen Intellektuellen, der mit den Grenzen seines Denkens hadert.


Welche Eigenschaft deiner Rolle begeistert dich?

Jedes Mal, wenn ich mich nach längerer Pause wieder mit den Dramen und mit dem Capesius beschäftige, merke ich, dass ich im Verständnis weitergekommen bin, dass sich neue Räume eröffnen, die sich in der Zwischenzeit durch mein persönliches Leben aufgemacht haben. Es ist die Wirkung der Rolle auf mich selbst als Darsteller, die mich im wahrsten Sinne des Wortes begeistert.

Welche Entwicklung berührt dich bei Capesius?

Berühren tut mich eigentlich alles: die gesamte Entwicklung seiner drei Leben und wie diese ineinanderspielen. Sein Kampf um Wahrhaftigkeit trotz aller Widerstände in ihm.

Ein Satz von Capesius?

Da gibt es nicht den ‹einen› Satz. Beim Durchleben der Sätze auf der Bühne, oder wenn ich vorbereitend die Sätze durchgehe, eröffnet sich hie und da ein Satz ganz neu, und erweitert ungesucht meinen Horizont.

Wo ist dir Capesius ein Rätsel?

Vielleicht am meisten, dass der Wissenschaftler Capesius sich im Laufe des ‹jetzigen› Lebens durch sein wissenschaftliches Denken auf seinem Geistesweg so im Wege steht, dass er starke geistige Erlebnisse hat und anderseits diese nicht – außer am Schluss –  mit dem praktischen Leben zusammenbringt. Da lerne ich viel für mein eigenes Leben. Dafür bin ich äußerst dankbar.


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Bild Thomas Ott

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