Vom Beieinander zum Miteinander

Was ist falsch an unserem Denken über die Natur? Manfred von Osterroth: «Europa ist kulturell maßgebend und deshalb ist unser Naturverständnis heute eurozentrisch.


Es wäre deshalb gut, wenn gerade Europäer ein Bewusstsein davon hätten, was zum Beispiel tropische Wälder alles leisten. Da bekommt man eine andere Erfahrung von Evolution. Was ist da so anders? Während es in einem mitteleuropäischen Laubwald 13 bis 16 Baumarten gibt, sind es im Regenwald 10 000 Arten von Bäumen, Farnen, Moosen, Kakteen und Orchideen. Die Zahl allein sagt dabei noch nicht, um was es dabei geht. Kampf ums Dasein ist da die Erklärung der Evolutionslehre. Aus dem Beieinander der Organismen wird in der Evolution recht schnell ein Miteinander. Jede Art hat für die andere Art Bedeutung, ganz praktisch funktionell. Jede Art wird zu einem Organ in diesem großen Orchester und übernimmt für die anderen Arten bedeutende Funktionen. Ein Beispiel: Im Wald ranken Kakteen an Bäumen und verhindern so, dass Tiere die Blüten dieser Bäume fressen können.


Aus goetheanum.tv ‹Neue Partnerschaft zwischen Mensch und Natur›, Gerald Häfner im Gespräch mit Manfred von Osterroth.

Bild Screenshot aus dem Video

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