Im Landwirtschaftlichen Kurs (GA 327) beschreibt Rudolf Steiner, dass Pflanzen bis zur Planetensphäre reichen. Beziehungen qualitativer Art, vor allem in der Gestalt der Pflanzen, können mit Planeten in Verbindung gebracht werden.
Die Mistel scheint hier eine Ausnahme zu sein. Sie geht in vielen ihrer Eigenschaften weit über das Pflanzliche hinaus. So macht sie etwa Bewegungen, die ganz tierisch anmuten, tastend sind, wahrnehmend. Oder das auffällige Merkmal, dass die Mistel in sich ein eigenes Zentrum hat und in alle Richtungen wächst, unabhängig von den Kräften der Erde (Gravitation) und der Sonne (Licht).
In Untersuchungen an der Hiscia, Verein für Krebsforschung, in Arlesheim (CH) und seit 2011 in einem Projekt an der Naturwissenschaftlichen Sektion konnten Bewegungen in der Reife der Mistelbeere als korreliert mit der Stellung des Mondes im Tierkreis identifiziert werden. Auf Ebene des Reiferhythmus reicht ihr Wesen – so könnte man in Analogie zu Rudolf Steiners Aussage zu den Pflanzen sagen – bis zum Tierkreis. Diese Beziehung wird mit akademischen Methoden untersucht und publiziert – ein Novum. Obwohl etwa für den biodynamischen Landbau relevant, konnten Tierkreiswirkungen wissenschaftlich anerkannt bisher nie befriedigend nachgewiesen werden. Im Übrigen – die neuste, noch zu erhärtende Entdeckung – scheint die Mistel ihre Tierkreisverbindung auf den Wirtsbaum zu übertragen, sodass der Baum ‹erweitert› wird, ebenfalls bis in die Welt des Tierkreises. Ob etwa Ähnliches gilt für ihre therapeutische Wirkung in Bezug auf den Menschen?
Foto: Annie Spratt