Die Wanderschule

Aichelberg, Deutschland. Die Wanderschule verfolgt das Ziel, an der Biodynamik interessierte Menschen weltweit dazu zu befähigen, selbstermächtigt und selbstverantwortlich ihre eigenen biodynamischen Produkte zu erzeugen. Ein Interview mit Eva Gehr, Winzerin, Agronomin und Geschäftsführerin der Initiative.


Was ist die Intention hinter der Wanderschule?

In der Wanderschule haben sich Beratende für die biologisch-dynamische Landwirtschaft zusammengeschlossen. Wir sind international tätig und gehen zu den Menschen, die sich für die biodynamische Landwirtschaft interessieren, sie erlernen und ihre Kenntnisse vertiefen wollen. Aus eigener Erfahrung kennen wir die limitierten Möglichkeiten einer einzelnen beratenden Person. Deshalb wollen wir anders arbeiten: Trainings offerieren, Kontakte ermöglichen, Austausch fördern. Unser Beratungskonzept basiert auf der Ermächtigung der Menschen vor Ort, auf der Entwicklung von Projekten und Organisationen zur Unterstützung einer wachsenden Bewegung. Vor allem wollen wir aber auch voneinander lernen und die nächste Generation befähigen und integrieren. In alle Aktivitäten werden lokale Akteurinnen und Akteure eingebunden.

Welche Projekte begleitet ihr derzeit?

Unser Arbeitsschwerpunkt liegt zurzeit in Osteuropa. Vor Kurzem haben wir erfolgreich ein EU-Projekt abgeschlossen. Dabei haben wir in transnationalen Trainings junge Beratende aus fünf osteuropäischen Ländern für ihre zukünftige Beratungsarbeit vorbereitet und qualifiziert. In unserem gerade gestarteten Projekt zum biodynamischen Weinbau wollen wir von den Erfolgsgeschichten osteuropäischer Pionierinnen und Pioniere lernen, um gezielt an die lokalen Verhältnisse angepasste Trainings in der jeweiligen Landessprache für umstellungsinteressierte Winzerinnen und Winzer anzubieten.

Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus?

In der Regel suchen wir nach Förderungen für die jeweiligen Projekte. So müssen nicht alle Kosten von Osteuropa gestemmt werden und wir können Initiativen unterstützen oder auf Engpässe reagieren und die Menschen zusammenbringen. Wir binden lokale Organisationen, Schlüsselpersonen und engagierte Menschen ein, die nach der Train-the-trainer-Methode fundiertes Wissen erlangen und Erfahrungen für ihre eigene Beratungsarbeit sammeln.


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Bild Beim internationalen Beratungstraining in Slowenien, Foto: Eva Gehr

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