Der Schritt in die zweiten 100 Jahre

Von 26. bis 28. August kam die Goetheanumleitung zu ihrer Herbstklausur auf dem Odilienberg im Elsass zusammen. Durch die heilige Odilie (ca. 660–720 n. Chr.) ist der Ort mit Arlesheim historisch eng verbunden. Peter Selg berichtete am ersten Abend über diese Verbindungen und die Reisen, die Rudolf Steiner von 1906 bis 1912 jährlich nach Barr am Fuß des Odilienberges unternahm.


Als Selbstbesinnung des Goetheanum und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft bereiteten alle Verantwortlichen der Sektionen eine schriftliche Skizze darüber vor, was ihre Sorgen sind und welche Herausforderungen sie sehen. Diese wurden dann mündlich vorgestellt. Daraus kondensierten wir Aufgaben wie die des Nachwuchses und der Dringlichkeit innerer Arbeit, um geistige Perspektiven zu fassen – nicht leicht angesichts einer zunehmenden Belastung durch Dokumentationsaufgaben in vielen Berufen. Am letzten Tag haben wir in Kleingruppen ausgetauscht und gespiegelt, was sich jede Sektion vornimmt. Auf diese Vorhaben schauen wir in der Weihnachts- und Sommerklausur der Goetheanumleitung zurück.

Im kommenden Jahr gedenken wir der letzten großen Ereignisse am Goetheanum zu Lebzeiten Rudolf Steiners, die sich 2025 zum 100. Mal jähren, wie dem Todestag Steiners am 30. März. Für die Anthroposophie und ihre Wirksamkeit wird dies ein Übergang sein, wie es das auch vor 100 Jahren war. Wie können wir diesen Moment bewusst gestalten? Welches Bild ergeben die Veranstaltungen? Welchen Impuls können wir fassen, der das Goetheanum in die kommenden 100 Jahre hineinzutragen vermag? Mit den Veranstaltungen zum Todestag versuchen wir, die ungeheure Innovationskraft Rudolf Steiners, die uns mehr als 100 Jahre innerlich trägt, in Dankbarkeit zu würdigen. Mit der Pfingsttagung zur Hochschule und den Sektionen wollen wir eine Pfingstqualität für die weitere Entwicklung der Hochschule initiieren. Eine besondere Freude ist es dabei, dass jetzt als zwölfte Sektion die Sektion für Heilpädagogik und inklusive soziale Entwicklung startet. Der Festakt der Sektionsgründung am 5. Oktober 2024 umfasst auch ein Willkommen durch die bestehenden Sektionen. So wie die Neugründung der Sektion für Landwirtschaft aus der Naturwissenschaftlichen Sektion heraus ein Schritt der Differenzierung war, der zum Ausbau der gesamten Hochschule führte, wollen wir mit der Gründung der Sektion für Heilpädagogik und inklusive soziale Entwicklung einen weiteren Schritt in der Differenzierung der Hochschule der Sektionen leisten. Entsprechend konnten wir Jan Göschel (Leiter der neuen Sektion für Heilpädagogik und inklusive soziale Entwicklung) und Eduardo Rincón (Co-Leiter der Sektion für Landwirtschaft) in der Goetheanumleitung begrüßen. Außerdem haben wir uns die Zeit genommen, gemeinsam unsere Geschäftsordnung durchzusehen und zu prüfen, wie Vorstand, Betriebsleitung und Betrieb des Goetheanum zusammenarbeiten. Wie gehen wir mit der Kompetenz von jedem Bereich um? Hier ist vor allem die Betriebsleitung gefragt, die Zusammenarbeit am Goetheanum weiterzuentwickeln.


Bild Hinten: Eduardo Rincón, Vesna Forštnerič Lesjak, Peter Selg, Philipp Reubke, Christiane Haid, Oliver Conradt, Jan Göschel, Gerald Häfner, Justus Wittich, Marion Debus und Constanza Kaliks. Vorn: Ueli Hurter, Nathaniel Williams, Karin Michael, Adam Blanning, Matthias Rang und Stefan Hasler, Foto: z. V. g.

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