Was meine ich mit Anthroposophie heute?

Unsere Zeit ist sensibel dafür geworden, wie ein Mensch Anthroposophie vertritt. Der ernsthaft Suchende möchte mehr Begegnung als Belehrung.


Er möchte das Ringen und die Suche des anderen erleben, dann interessiert er sich auch für die Quelle, aus der der andere schöpft, in der Weise, dass man schließlich sagen kann: Die Begegnung mit einem Menschen ist gleichzeitig die Begegnung mit Anthroposophie. Es gibt diesbezüglich keine Trennung. Demgegenüber erleben wir heute nach gut 100 Jahren oft die Einseitigkeit einer bürgerlichen Unverbindlichkeit oder aber rückwärts gewandter Ideologie, beides gleichermaßen abstoßend. […]

Noch einmal sei betont, dass der Ausgangspunkt dieser modernen Esoterik die Umwendung des Denkens darstellt. Das Denken kann seine Tätigkeit entweder auf die Sinnesvorstellungen und deren Abstraktionen oder aber auf eine Geistwelt richten. So ist es ein modernes Vermittlungsorgan zwischen den beiden Welten, welches dem Menschen seine größte Wachheit vermittelt.


Aus Heinz Zimmermann, Die Lebensbedingungen der Anthroposophie heute. Dornach 2007.

Grafik Sofia Lismont

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