Am Goetheanum gibt es zur Mediation bei Konflikten (bis Stufe 3 nach Friedrich Glasl – hier liegt beiden Parteien an einer gemeinsamen Lösung) und als Anlaufstelle für Fragen und Sorgen den Vertrauenskreis. Zum Jahresende gab die Gruppe (Julia Strahl, Tanja Masukowitz, Sebastian Jüngel) in der Mitarbeitendenversammlung einen Bericht über die letzten eineinhalb Jahre. Sieben mal habe sich der Kreis – meistens mit Caroline Döhn, Personalwesen – getroffen und über soziale Spannungen, Mediation und die verschiedenen Vorstellungen der Work-Life-Balance ausgetauscht. Auch dem in vielen anthroposophischen Einrichtungen vertraute Phänomen der Anhäufung von Überstunden ging der Vertrauenskreis nach. Sieben Mal wünschten sich einzelne Mitarbeitende ein ‹offenes Ohr›, fünfmal waren sie als neutrale Person bei Mitarbeitenden-Gesprächen anwesend – dabei ging es unter anderem um Spannungen in und zwischen Teams. Der Bericht schloss mit dem Ratschlag an alle Mitarbeitenden des Goetheanum, bei Konflikten früh ins Gespräch zu gehen und sie nicht als Bedrohung, sondern als Chance der Entwicklung zu verstehen.
Bild Detail im Goetheanum, Foto: Sofia Lismont