Geh mit einem Freund nach draußen und sucht euch einen Baum. Bleibt einen Moment stehen und schaut ihn einfach an. Atme tief ein. Werde dir gewahr, dass du einatmest, was der Baum hervorbringt und an die Luft abgibt. Der Baum wiederum atmet ein, was du ausatmest. Wie fühlt es sich an, mit dem Baum zu atmen? Tretet nun unter das Blätterdach. Die Äste im Blick, mache dir klar, wie sich auch seine Wurzeln tief und weit unter deinen Füßen erstrecken. Wie fühlt es sich an, in dieser Sphäre des Baumes zu stehen?
Geht nun zum Baumstamm. Drück deine Nase dagegen und rieche. Gibt es einen Geruch? Bück dich und nimm etwas Erde in die Hand und reibe sie zwischen deinen Fingern. Halte sie an die Nase und atme ein. Wie viele Gerüche gibt es wohl um diesen Baum herum? Erkunde die Rinde mit deinen Fingern. Was entdeckst du? Kratze daran, klopfe darauf. Wie viele Geräusche kannst du am Baum erzeugen? Lege deine Handflächen auf den Baum. Ist er wärmer oder kühler als deine Hände? Wie fühlen sich deine Hände für den Baum an?
Setzt euch und lehnt euch an den Baum. Schaut nach oben. Folge mit deinem Finger einem Ast vom Stamm bis zur Krone. Kannst du diese Bewegung mit deinem Arm nachmachen? Schließ die Augen und drück deine Wirbelsäule sanft, Wirbel für Wirbel gegen den Stamm. Spürst du den Boden unter dir? Wie fühlt es sich an, gehalten und gestützt zu werden? Wie fühlst du dich für den Baum und den Boden an?
Sitzt still und lauscht. Was ist das entfernteste Geräusch, das ihr hört? Welches ist am nächsten? Hört der Baum vielleicht auch zu? Seid jetzt ganz still und hört mit eurem Herzen. Bleib so lange in Gesellschaft des Baumes, wie du möchtest. Vielleicht hat dein Herz ihm etwas zu sagen. Wenn du bereit bist, wende dich an deinen Freund und frage ihn: «Was fällt dir auf?»
Foto Laura Liska








