Es war ein Fest der Wiederbegegnung in der Naturwissenschaftlichen Sektion.
Diesmal kamen ca. 35 Studierende, Mentoren und Interessierte unter dem Dach der Naturwissenschaftlichen Sektion zusammen, um sich auszutauschen über neue oder fortgeschrittene Projekte. Vom 9. bis 12. Februar fand im Glashaus am Goetheanum das 13. Jahrestreffen der berufsbegleitenden Ausbildung in goetheanistisch-anthroposophischer Naturwissenschaft statt. Wie in den Vorjahren bearbeiteten wir Projekte mit Heilpflanzen und deren therapeutischer Verwendung. Neu in diesem Zusammenhang – und in Klarheit und Konsequenz der Darstellung besonders überzeugend – war eine Arbeit zur Chinesischen Yams (Dioscorea batatas = Lichtyams) von Nicolai Schmidt und der Beginn einer Studie zu Pomeranze und Zitrone von Valentina Maffei.
In methodischer Hinsicht originell war die Abschlussarbeit in Form eines Videos: ‹Zum Verständnis der Beziehung von Tracht-Pflanzen, Nektar, Honig und dem Lebenszyklus der Honigbiene› von Sarah Cowell aus Großbritannien. Umfangreiche Fragestellungen wurden im Zeitraffer überzeugend zusammengefasst und gleichzeitig ein stimmungsvoller, detaillierter Eindruck von der weiträumigen Heidelandschaft und deren Pflanzen vermittelt.
Im einfühlsamen Referat von Anita Maria Kreisl zu biografisch-künstlerischen Verwandlungen im Lebenswerk des Malers Alexej von Jawlensky wurde herausgearbeitet, wie die Offenheit und Verletzlichkeit des Künstlers in seiner Kindheit und Jugend zu traumatischen Erlebnissen führte, die seine Disposition zu Rheuma veranlagten. Im Beitrag zum Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) berichteten Jan Albert Rispens und Vesna Forštnerič-Lesjak, wie die Anfrage eines Arztes nach einem Heilmittel zum therapeutischen Umgang mit schwerwiegenden Lungenerkrankungen in Folge von Covid-Infektionen ihre Forschung und Heilmittelfindung angeregt hatte.
In den zwei moderierten Abendgesprächen beschäftigten wir uns mit der sozialen Einbettung unserer eigenen Forschungs- und Ausbildungsimpulse vor dem Hintergrund der sozialen Dreigliederung. Es zeigte sich: Im Geistesleben erleben wir uns als produktiv und im guten Austausch; im Rechtsleben gibt es das Bemühen um klare Verabredungen; im Wirtschaftsleben sind wir auf Unterstützung angewiesen. Was produzieren wir? Fähigkeiten individueller Menschen für die Zukunft!
Vom 25. bis 29. Januar 2024 ist das nächste Ausbildungstreffen im Glashaus geplant. Projekte können nach Absprache jederzeit auch zwischendurch begonnen werden.
Mehr Arbeitsgemeinschaft für goetheanistische Pflanzenerkenntnis
Bild Naturwissenschaftliche Sektion