Pará, Costa Rica. Bei der Tagung für inklusive soziale Entwicklung: Waldorflehrerin und Heilpädagogin Olga Rojas Rodríguez aus Costa Rica.
An welchen Projekten zum Thema soziale Inklusion arbeitest du derzeit in Costa Rica?
In Costa Rica sucht das Thema Inklusion auf der Ebene der öffentlichen, sozialen und bildungspolitischen Maßnahmen nach Wegen, sich zu etablieren. Die anthroposophische Sicht ist dabei völlig neu. Ich bin Costa Ricas erste Heilpädagogin, ausgebildet wurde ich im anthroposophischen Gita-Zentrum in Mexiko. Derzeit befinden sich dort vier weitere Personen aus Costa Rica in heilpädagogischer Ausbildung. Seit Anfang dieses Jahres arbeite ich mit Kindern mit Assistenzbedarf. Meine Arbeitsorte sind das Waldorf-inspirierte Kunst- und Lernzentrum Diente de León sowie die Waldorfschulen Casa de las Estrellas und Finca Mía. Sie alle befinden sich in abgelegenen Regionen.
Welche Inspirationen nimmst du von der Tagung mit?
Die Teilnahme an der Herbsttagung, die Gründung der neuen Sektion für Heilpädagogik, die Multikulturalität der Menschen, die zusammenkamen und sich zu ihren Erfahrungen austauschten; all das ermöglichte es mir, meinen Horizont der Möglichkeiten rund um das Thema der inklusiven sozialen Entwicklung zu erweitern. Ich konnte die Wege sehen, die an verschiedenen Orten zurückgelegt wurden, ich konnte sehen, wie sich Paradigmen mit der Zeit verändert haben und wie viele Menschen es gibt, die den Wunsch teilen, dass alle Personen, mit all ihren Unterschieden, als wertvoll anerkannt werden. Ich fühle mich inspiriert darin, die Magie und den Humor in dem, was ich tue, lebendig zu halten und mich immer wieder davon überraschen zu lassen, was in der Begegnung mit einem anderen Wesen zum Vorschein kommen kann.
Was wünschst du dir bezüglich der sozialen Inklusivität in deinem Land?
Obwohl inklusive soziale Entwicklung in Costa Rica und in der gesamten mittelamerikanischen Region ein neues Thema ist, macht es mir Hoffnung, dass es ein globales Netzwerk gibt, das uns annimmt, unterstützt und das eine tägliche Quelle der Inspiration ist. Das hilft gegen die Ungewissheit der Einsamkeit. Ich möchte dazu beitragen, dass dieser wunderbare Impuls in meinem Land weiter wächst.
Kontakt rojas.olga2774@gmail.com
Bild Olga Rojas Rodríguez mit Kindern des Lernzentrums Diente de León, Foto: Verónica Ares