Bäume sind wohl von vielen Dichterinnen und Dichtern besungen und bewundert worden, weil sie für so viel ‹stehen›, was uns Menschen ausmacht. Einprägsam die Worte von Nietzsche: «Aber es ist mit dem Menschen wie mit dem Baume. Je mehr er hinauf in die Höhe und Helle will, umso stärker streben seine Wurzeln erdwärts, abwärts, ins Dunkle, Tiefe – ins Böse.» Wohl jeder hat schon im Sturm unter einem Baum Schutz gesucht, in Einsamkeit Halt an der mächtigen schweigsamen Borke. Wenn wir das Holz uns zu eigen machen, geht es noch einmal durchs Dunkle und Helle: Was für ein Geräusch, wenn ein Baum, von Menschenhand gebrochen, geschnitten, krachend fällt. Was für ein Geräusch, wenn das Sägeblatt sich durch sein Mark schneidet, ihn in Bohlen zerlegt. Und was für ein Klang, wenn mit Klopfen und Singen der Arbeitenden sich das Holz neu zusammengefügt, sich erneut zum Himmel hebt, nicht als Natur, sondern als Kultur, als unsere Behausung. So geht das Holz durch einen Tod, um zu höherem Leben zu auferstehen. Waren es beim Baum Wandernde, die unter seinem Holz Schutz und Halt suchten, sind es jetzt bei der Klinik Arlesheim die Patienten und Patientinnen, die getragen vom Holz Pflege und Heilung finden.
Bild Klinik Arlesheim, Foto: Stijn Poelstra








