Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR der Vereinten Nationen warnt vor der prekären Situation von Millionen Geflüchteten im Winter.
Millionen Geflüchtete aus der Ukraine, Afghanistan und dem Nahen Osten stünden vor einem Winter, der mit sinkenden Temperaturen ihre Lage noch weiter verschlechtere, die durch steigende Preise, den anhaltenden Einfluss von Covid-19 und extreme Wetterbedingungen auch so schon dramatisch genug sei. UNHCR-Sprecherin Olga Sarrado: «Für die meisten der Geflüchteten in der Welt wird dieser Winter noch viel härter als die Winter der vergangenen Jahre, viele der Familien auf der Flucht werden wählen müssen zwischen Essen und Heizung, da sie kämpfen müssen, um ihre Unterkünfte warm zu bekommen und sich warme Mahlzeiten zu kochen.» Das Hilfswerk schätzt, dass 3,4 Millionen Menschen aus Syrien und dem Irak sowie Binnenflüchtlinge in Syrien, Libanon, Jordanien und Ägypten im kommenden Winter auf Hilfe angewiesen sind. Im Libanon leben neun von zehn syrischen Geflüchteten bereits jetzt in extremer Armut und seien gezwungen, ihre Ausgaben für Essen und medizinische Hilfe einzuschränken. Millionen von Menschen in der Ukraine seien durch den Krieg aus ihrem Heim vertrieben worden und sähen sich einem Winter in Notunterkünften oder zerstörten Gebäuden gegenüber, die sie nicht vor der Kälte schützen könnten – mit unterbrochener Energiezufuhr, Heizung und Wasserversorgung und ohne Lebensunterhalt. In Afghanistan, wo die Wintertemperaturen leicht auf minus 25 Grad fallen können, seien ebenfalls viele Vertriebene und vom Konflikt betroffene Familien ungeschützt den Elementen ausgesetzt. Trotz dieses gestiegenen Bedarfs an humanitärer Hilfe seien die Aussichten auf eine bessere Ausstattung der Hilfsprogramme trübe, betont das Hilfswerk in seiner Pressemitteilung. Kürzungen hätten das UNHCR schon gezwungen, Programme in einzelnen Ländern einzuschränken.
Foto Alessia C