Geheimnisvolle Menschwerdung

Ioana Fărcăşanu spielt im ersten und zweiten Mysteriendrama Maria, eine Figur, die Klarheit und Reife repräsentiert.


Welche Eigenschaft deiner Rolle begeistert dich?

Maria lebt im Zentrum und im Umkreis, sich selbst mit Meisterschaft führend. Auch in schwersten Schicksalsschlägen strauchelt sie nicht. Sie vermag das Leben von der hohen Perspektive der Ewigkeit wahrzunehmen.

Welche Entwicklung deiner Rolle berührt dich?

Menschliche Beziehungen fordern uns zu persönlichem, individuellem Fortschritt auf. Maria opfert deswegen immer wieder ihr niederes Selbst auf dem Altar der Evolution ihrer karmischen Gruppe: So gewinnt sie die Kraft, Johannes, der ihr am nächsten steht, von ihrer seelischen Führung zu befreien, und entscheidet sich, Capesius zu begleiten.

Welcher Satz deiner Rolle ist dir besonders nah?

Marias Worte in der letzten Szene des zweiten Dramas rufen mir das Ideal der Hingabe ins Bewusstsein: «Und auch die Zeichen sind mir schon gegeben, / Die mich den Opferwillen lenken lehren, / Dass Heil erwachse jenen Menschenseelen, / Mit deren Lebensfäden sich die meinen / Im Erdenwerden stets verbinden müssen.» Wir sind durch unsichtbare Realitäten miteinander verbunden, und unsere Taten beeinflussen die Seelenbande, die uns verknüpfen. Je mehr man sich dieser Verhältnisse bewusst wird, desto klarer kann man solche Gesetzmäßigkeiten studieren und versuchen, auf deren Grundlage zum Heil aller zu handeln.

Wo ist dir deine Figur ein Rätsel?

So klar Maria wirkt – als begeisterungsfähiges, lebensfrohes Wesen –, so vielschichtig und geheimnisvoll erscheint mir doch ihre Menschwerdung. Ich habe ständig das Gefühl, dass da noch mehr ist, was es in ihrem Wesen zu entdecken gibt.

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