Friedensnobelpreis für alle Kinder

Oberried, Deutschland. Sozial-künstlerische Initiative des World Child Forum.


Was wäre, wenn alle Kinder dieser Welt den Friedensnobelpreis erhalten würden? Diese Frage stellte sich Bernhard Hanel, Künstler, Unternehmer und Initiator des World Child Forum, an einem Sommertag in Stockholm. Sein Argument: Kinder sind natürliche Friedensstifterinnen und Friedensstifter. Denn überprüft man Entscheidungsmöglichkeiten, indem man fragt, ob sie im Interesse von Kindern sind, wird das Ja immer in Richtung des Friedens weisen. Wichtig bei diesem Gedankengang ist, dass alle Kinder, alle zwei Milliarden, den Nobelpreis erhalten würden. Nicht nur die, die in privilegierten Verhältnissen aufwachsen, sondern auch die, die hungern, arbeiten, schweigen müssen. Auch die, die nicht zur Schule gehen, und die, die in Kriegen verletzt und getötet werden. Das Friedensstiftende von Kindern ist laut Hanel Grund genug, um sie für den Preis zu nominieren und damit Anerkennung und Würdigung zu zeigen. Aus der Möglichkeit, Kindern den Friedensnobelpreis zu verleihen, ergibt sich die Frage: Welche Welt wollen wir für Kinder erschaffen? Hanel spricht von einer Welt, in der jedes Kind sein Potenzial entfalten kann. Essenzielle Bedingungen sind dafür Stabilität und Sicherheit. Nur unter diesen Bedingungen können kindliche Eigenschaften wie Neugier, Verspieltheit und Fantasie gedeihen. Es geht dabei nicht nur darum, dass Kinder die Zukunft der Menschheit sind, die nächste Generation. Denn Kinder sind auch die Gegenwart. Und diese Gegenwart ist erschöpft, so Hanel. Damit das Morgen nicht zu einer müden Fortsetzung des Heute wird, braucht es eine Welt, in der Kinder ihre Lebendigkeit und Imaginationskraft behalten können. Die Initiative wird getragen vom World Child Forum, einer Komplementärbewegung zum World Economic Forum in Davos. Während das Weltwirtschaftsforum Zahlen bespricht, erkundet das World Child Forum Fantasie und Spiel. Dabei geht es nicht um ein Gegeneinander, sondern um ein Miteinander. Ein Forum misst Erfolg. Das andere misst Möglichkeiten. Bis am 10. Dezember, dem Tag, an dem der Friedensnobelpreis verliehen wird, will die Initiative sich global vernetzen, um dann den Vorschlag, alle Kinder für das nächste Jahr zu nominieren, bei dem Komitee einzureichen. Es geht letztendlich nicht darum, ob das Komitee dem Vorschlag nachgehen wird. Wichtig ist vor allem, ein öffentliches Zeichen zu setzen, das dazu aufruft, sich in den komplizierten Komplexitäten von Politik und Wirtschaft auf den einfachsten Maßstab der Welt zurückzubesinnen: das Kindeswohl.


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Foto Jon Tyson

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