Der Konzertmeister

Neuwied/Montabaut, Deutschland. ‹The Concertmaster› ist ein Spielfilmprojekt der Waldorschule Neuwied und des Landesmusikgymnasiums Montabaur. Im Film spielt die Heileurythmie eine zentrale Rolle. Silvia Vögele, leitende Eurythmistin am Set, blickt auf den Entstehungsprozess zurück und reflektiert ihre eigene Beziehung zur Heileurythmie.


Welche Momente von der Arbeit an dem Filmprojekt sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Besonders berührend war die Erfahrung, dass dieser Film wie ‹geführt› entstanden ist. Unsere Hauptdarstellerin hatte geträumt, dass unsere Schule einen Spielfilm drehen wird – und kurze Zeit später stand ich in ihrer Klasse und kündigte genau dieses Projekt an. Der Regisseur erlebte bei uns seine erste Weihnachtsfeier: Die Eurythmie einer 5. Klasse mit Kerzen berührte ihn so sehr, dass sie in den Film kam. Und bei der Heileurythmie-Szene gab er nur die Regieanweisung: «Heile ihn.» Aus dieser echten Begegnung entstand ein Moment voller Innigkeit, der kein zweites Mal gedreht werden musste. Großartig war auch die Offenheit der Beteiligten: Schulen befreiten Schülerinnen und Schüler vom Unterricht, Eltern halfen spontan, Zoo und Krankenhaus gaben Drehgenehmigungen – viele wollten Teil dieses besonderen Projekts sein.

Wie unterscheidet sich die Arbeit mit Jugendlichen von der Arbeit mit Erwachsenen?

Jugendliche sind begeisterungsfähig und vertrauen, dass das, was man ihnen vorschlägt, auch sinnvoll ist. Manchmal passten wir Szenen an ihre Temperamente an – das machte vieles authentischer. Erwachsene brauchen eher Orientierung im Ganzen: Vertrauen in einen Prozess, dessen Ergebnis man noch nicht sieht.

Wie hat die Heileurythmie Ihr eigenes Leben geprägt?

Die Heileurythmie hat meine Arbeit – und mein Leben – in die Tiefe geführt. Sie erfasst den ganzen Menschen: bis ‹in den Knochen›. Sie hat mir ein neues Zuhören geschenkt und meine Worte bekamen mehr Gewicht. Ich fühle mich wie eine Hebamme für Wandlungsprozesse: Kindern und Erwachsenen helfen, alte Muster zu überwinden und Freiheit zu finden. Diese Erfahrung ist im Film lebendig geworden.


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Bild Manoj Maurya mit Kindern der Eurythmieklasse, Foto: privat

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