Mit einer kleinen Menschengruppe sehe ich ihn im Süden vor dem Goetheanum stehen. Christoph Lüthi hat eine kräftige Gestalt und doch wirkt er leicht, beinahe tänzerisch.
Die Touristen und Besucher, die um ihn stehen, folgen seinem Blick und seiner Gebärde. Wie immer trägt er ein helles Hemd mit freundlichen Farben oder Blumenmotiven. Wer die humorvolle, unprätentiöse Seite der Anthroposophie und des Goetheanum kennenlernen möchte, sollte sich ihm bei einer Führung durch den Bau anvertrauen. Lüthis Seele ist weit, auch bei kritischen Fragen bleibt er verbindlich. So hat er viele Jahre neben seiner Tätigkeit bei der Weleda einen Flohmarkt für die Rudolf-Steiner-Schule organisiert. Das ganze Jahr über sammelte er alte Öldrucke, Kaffeeservice und anderen kostbaren Trödel aus der Elternschaft, um sie am Herbstmarkt zu verkaufen und der Waldorfschule einen großen Beitrag stiften zu können. Zu sammeln und in den Dingen einen alten und neuen Nutzen zu erkennen, das kommt seinem Naturell entgegen, alles gelten lassen, allem seine Empathie schenken zu können.
Foto: Sophie Milchberg