Yilan, China. Taiwan gilt als kleines Paradies der Waldorfpädagogik.
Wie kann ich so erziehen und unterrichten, dass ich gleichzeitig beobachte, wie die Kinder und Jugendlichen lernen? Wie kann ich aus den Beobachtungen Schlussfolgerungen ziehen und Begriffe bilden, aus denen ich für meine Praxis etwas lerne? Wer ein so kräftiges waldorfpädagogisches Ethos kultiviert und gleichzeitig zufälligerweise eine von Europa weit entfernte kleine Insel im Pazifik bewohnt, findet vor Ort Unterstützung: Sie oder er kann sich der Arbeitsgruppe ‹Praxisforschung für Waldorfpädagogen› anschließen. Begleitet durch mehrere Universitätsdozierende finden die Teilnehmenden dort nicht nur eigene Ressourcen für die Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik, sondern auch noch Anschluss an aktuelle Diskussionen in der Erziehungswissenschaft. Wer eine grundständige Ausbildung in Waldorfpädagogik machen möchte, hat die Wahl zwischen vier Ausbildungsstätten. Wer schon einen Bachelor hat, kann auch einen Masterstudiengang in Waldorfpädagogik an einer Universität absolvieren. Wer sich in einer der 29 staatlich anerkannten Waldorfschulen oder einem der 25 Kindergärten engagiert hat und dabei wirtschaftlich gut auskommt, kann mehrere Fortbildungsmöglichkeiten nutzen. Eine Art Paradies der Waldorfpädagogik, eine 394 Kilometer lange und maximal 144 Kilometer breite Insel mit knapp 24 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, mit chinesischen Tempeln, buddhistischen Klöstern, ein paar christlichen Kirchen, riesigen hochmodernen Städten und Industriekomplexen, fast 4000 Meter hohen Bergen und mit einer Waldorfbewegung, die intern fabelhaft zusammenarbeitet und gut mit den lokalen und überregionalen Administrationen vernetzt ist. Eingebettet in diesen reichhaltigen kulturellen und waldorfpädagogischen Kontext fand dort im späten Frühjahr eine waldorfpädagogische Ausbildertagung statt, an der etwa 40 Dozentinnen und Dozenten aus den Philippinen, Malaysia, Japan, Neuseeland und von den vier Ausbildungszentren in Taiwan teilgenommen haben. Es gab Vorträge von Constanza Kaliks, Chun-Shu Chang, Hornfay Cherng, Philipp Reubke und Kai Iruma zu Methoden und Inhalten einer zeit- und ortsgemäßen pädagogischen Ausbildung sowie einen regen Erfahrungsaustausch. Die Tagung war initiiert durch Teilnehmende der asiatisch-pazifischen Arbeitsgruppe des International Teacher Education Forum.
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Bild Eindrücke von der Tagung, Foto: Philipp Reubke








