Was sagt die Quantentheorie über Homöopathie?

Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann entwickelte 1810 die Wissenschaft der Homöopathie. Seitdem haben Tausende Ärzte und Pharmazeutinnen die Homöopathie erforscht und angewandt. Entsprechend gibt es zahlreiche Fallstudien, die ihre Wirksamkeit belegen. Dennoch sind Aussagen wie diese eines wissenschaftlichen Beirats nicht selten: «Es sind keine Krankheiten bekannt, für die es verlässliche Hinweise auf die Wirksamkeit der Homöopathie gibt.»1


Im Lichte solcher Aussagen begannen die ungarische Anthroposophische Gesellschaft und die Stiftung Triangulum für soziale Erneuerung unter Beteiligung mehrerer ungarischer Physiker und Mathematiker im Jahr 2022 ein Forschungsprojekt, um die Speicher- und Informationskapazität von Wasser aus der Perspektive und mit den Mitteln der Quantenphysik zu untersuchen. Sie versuchten, die wichtigsten Fragen der Homöopathie aus einem neuen Blickwinkel und mit einer heute anerkannten wissenschaftlichen Methode zu betrachten. Die Forschungsergebnisse wurden in einer mehrere hundert Seiten umfassenden Arbeit zusammengefasst, doch angesichts der Bedeutung des Themas haben die Forscher eine kürzere Zusammenfassung für die Öffentlichkeit erstellt, die in ‹AntropoSophia›, der Zeitschrift der ungarischen Anthroposophischen Gesellschaft, erschienen ist. Hier sind einige dieser Erkenntnisse.

Rudolf Steiner gibt eine anregende Perspektive: «Diejenigen Substanzen, die wir dem menschlichen Organismus allopathisch zuführen, in gewissem Sinne von ihm, wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf, homöopathisiert werden, das heißt im Inneren selbst dasjenige durchmachen, was nach den Versuchen der homöopathische Apotheker mit seinen Substanzen bewirkt.»2

In dem oben erwähnten Beratungspapier des Europäischen Wissenschaftsbeirats (EASAC) heißt es unter der Überschrift ‹Wissenschaftliche Unplausibilität von Behauptungen›, dass «viele homöopathische Mittel aus Substanzen hergestellt werden, die so oft verdünnt wurden, dass von der ursprünglichen Substanz nichts mehr übrig bleibt.» Weiter wird darauf hingewiesen, dass es keine stichhaltigen Beweise für die Existenz oder das Funktionieren des sogenannten ‹Wassergedächtnisses› gebe.

Die Quantentheorie zeigt, dass sich hinter den materiellen Phänomenen eine immaterielle Ebene verbirgt, die mit unseren fünf Sinnen nicht wahrgenommen werden kann – der messbare Bereich der materiellen Phänomene ist eine Quasiprojektion oder ein Abdruck davon in der Materie selbst. Darüber hinaus hat die Forschung im Bereich der Quantentheorie in den letzten 25 Jahren gezeigt, dass flüssiges Wasser kein unstrukturiertes Medium aus isolierten oder lose und vorübergehend verbundenen Wassermolekülen ist. Es wurde erforscht, dass sich etwa 27 Prozent der Wassermoleküle bei Raumtemperatur zu winzigen Kugelformationen organisieren, die gemeinsam schwingen.

1955 erhielt Willis Lamb den Nobelpreis für seine Entdeckung, dass das Vakuum nicht ‹leer› ist, sondern ein energiegeladenes, lebendiges und pulsierendes Meer ist, das mit den elektrisch geladenen Teilchen in Wechselwirkung steht. Die Elektronen und Protonen in den Molekülen befinden sich also nicht einfach im Vakuum, sondern sie absorbieren und emittieren Energiequanten (Photonen) bei ihrer Wechselwirkung mit dem Vakuum. Im Falle der Wassermoleküle führt diese Wechselwirkung mit der Vakuumenergie dazu, dass sich die Wassermoleküle anziehen und gegenseitig wahrnehmen und sich schließlich zu Wasserkugeln organisieren, die als ‹Kohärenzdomänen› bezeichnet werden. Die gemeinsam schwingenden Wasserkugeln sind nicht nur stabil, sondern neigen auch dazu, sich miteinander zu verbinden und Ketten oder Strukturen zu bilden. In diesen Wasserkugeln können fast 20 000 Wassermoleküle gemeinsam schwingen; sie verhalten sich wie ein einziges quantenähnliches Objekt.

Foto: Robert Anderson

Diese Formationen sind genauso stabil wie ein Wassermolekül, das sich nicht in Wasserstoff- und Sauerstoffgase aufspaltet. Da ihre Vernetzung energetisch effizienter ist als das Getrenntsein, stabilisiert sich die Struktur der miteinander verbundenen Wasserkugeln, die Energie austauschen – sie zerfallen daher nicht im Laufe der Zeit. Wissenschaftler wollen diese stabilen Wasserkugelketten nutzen, um zum Beispiel Quantencomputer zu bauen.3 Das Einschreiben und Auslesen von Informationen in die Struktur der Wasserkugeln erfolgt durch wasserverdünnte Salzionen. Diese können in Verbindung mit dem Erdmagnetfeld im elektromagnetischen Feld rotieren und schwingen.

Diese Wasserkugeln scheinen eine einzigartige Eigenschaft zu besitzen: Als würden sie das aktive Molekül des Lebens umhüllen, umgeben sie die DNA, Enzyme und Proteine in allen Lebewesen und verbinden sie zu einem Kommunikationsnetz.4 Warum ist das von Bedeutung? Nach dem heutigen Stand der Mikrobiologie treten im menschlichen Organismus täglich etwa eine Million genetischer Mutationen auf. Enzyme überprüfen fortlaufend die Chromosomen, und wenn sie einen Fehler entdecken, öffnet ein Enzym den Doppelstrang, ein drittes ersetzt die beschädigte Base, und ein weiteres stellt die doppelsträngige DNA wieder her. So ist in jeder Tausendstelsekunde unseres Lebens eine koordinierte Zusammenarbeit von Enzymen und anderen Biomolekülen aktiv, sonst würden wir nicht überleben. Wie konnte sich eine so unglaublich gut orchestrierte Ordnung so vieler komplexer Prozesse entwickeln? Nach den Erkenntnissen der Quantentheorie scheinen Ketten und Netzwerke aus kleinen Wasserkugeln diese Moleküle zu verbinden und ihnen Informationen darüber zu übermitteln, was sie wann genau tun müssen. Wir können sagen, dass Wasser viel mehr zu sein scheint als ein einfaches Lösungsmittel, wie bisher angenommen wurde.

Aber nicht alle Moleküle sind in der Lage, sich in dieses Informationsnetzwerk der Materie, aus dem das Leben besteht, einzufügen, da diese Verbindung manchmal zusätzliche oder spezifische Energiemengen erfordert. Es ist ein bekanntes Phänomen der Quantenphysik, dass ein Molekül nicht durch eine beliebige Menge an Energie angeregt werden kann. In ähnlicher Weise kann ein System von Wasserkugeln, das aus Wassermolekülen besteht, nicht einfach ein beliebiges Gastmolekül spontan aufnehmen, da dieser Vorgang Energiezufuhr erfordert. Was geschieht also mit diesen Gastmolekülen im Wasser?

Samuel Hahnemann brachte die stark verdünnten Heilmittel, die er anmischte, in einer Pferdekutsche zu seinen Patienten. Er entdeckte, dass die Patienten, die weiter weg wohnten, besser und schneller gesund wurden. Nach zahlreichen Experimenten kam er zu dem Schluss, dass das Klappern des Wagens eine wichtige Rolle spielte – das Schütteln hatte die Arzneien irgendwie potenziert und dadurch ihre Wirksamkeit erhöht. Heute wissen wir, dass beim Schütteln kleine Wirbel und winzige Bläschen in einer Lösung entstehen. Wenn die Bläschen kollabieren, entwickeln sie extrem hohe Temperaturen von 10 000 bis 20 000 Kelvin – ein Phänomen, das als ‹Kavitation› bezeichnet wird. Die Kavitationsenergie verteilt sich schnell in der Lösung und kann die Energie liefern, die ein zufälliges Molekül oder einen Wirkstoff dabei unterstützt, sich in das Quantennetzwerk der Wasserkugelketten einzufügen. Informationen, die von einem bestimmten Wirkstoff übertragen werden, können also tatsächlich im Wasser eingeprägt und festgehalten werden. Wenn diese eingeprägte Information in Wechselwirkung mit einer ähnlichen Informationsstruktur in einem lebenden Organismus tritt, kann sich diese Information auf den Organismus selbst übertragen.

Doch gibt es über die zuvor genannten Ausführungen hinaus Beweise dafür, dass verdünnte Lösungen, in denen einzelne Wirkstoffmoleküle nicht mehr nachweisbar sind, dennoch physiologische Prozesse beeinflussen können? Bei der Durchsicht von Veröffentlichungen der letzten Jahre finden wir zahlreiche Belege. In einer botanischen Studie untersuchten Forscher beispielsweise die Wirkung von extrem stark verdünntem Silbernitrat auf die Keimung von Winterweizen.5 Normalerweise ist Silbernitrat in hohen Dosen dafür bekannt, dass es die Keimung hemmt. Die Forscher stellten homöopathische Verdünnungen in 1:10-Schritten her, um D24-, D25- und D26-Potenzlösungen zu erhalten – das sind die Verdünnungen, nach denen keine Moleküle des ursprünglichen Wirkstoffs mehr in der Lösung vorhanden sind. Sie fanden heraus, dass diese ultraverdünnten ‹Heilmittel› im Vergleich zu reinem Wasser die Keimung deutlich förderten. Dies entspricht dem Phänomen der Hormesis, das heißt der Stimulierung durch eine geringe Dosis einer toxischen Substanz, das in der Wissenschaft der Physiologie seit 1888 bekannt und anerkannt ist. Darüber hinaus zeigten sie, dass das homöopathische Mittel auch dann noch die Keimung fördern kann, wenn es in einer hermetisch versiegelten Kapsel eingeschlossen ist, das heißt, wenn es nicht mit dem Wasser in Berührung kommt, das die Weizenkörner umgibt. Die Ergebnisse dieser Experimente sind aus Sicht der konventionellen Denkweise unverständlich. Im Rahmen der Quantentheorie war die Glaskapsel, die das Heilmittel enthielt, selbst Teil des Systems geworden und als solches mit dem Netz der Wasserkugeln verbunden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir durch unser jahrelanges Forschen festgestellt haben: Wasser scheint in der Lage zu sein, Informationen zu speichern und zu transportieren sowie das spezifische Schwingungsmuster eines Wirkstoffs auf einen lebenden Organismus zu übertragen, selbst wenn kein einziges Molekül der ursprünglichen Substanz im Mittel verbleibt. Gleichzeitig haben die Forschungen eine Reihe von Fragen ergeben, die es wert sind, in Zukunft genauer erforscht zu werden. Die Kluft zwischen der wahrgenommenen Realität der physischen und der Lebensphänomene können durch den beobachtenden und denkenden Menschen überwunden werden! Während unserer Arbeit haben wir die besondere Erfahrung gemacht, dass je mehr wir auf den Rhythmus des Lebens und jede kleine Regung achten, desto mehr Wertschätzung erwacht in uns gegenüber allen Dingen, die in uns und in der Welt existieren.


Mehr unter TRIANGULUM Foundation for Social Renewal

Foto Samara Doole

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Footnotes

  1. Aus der Stellungnahme des Europäischen Wissenschaftsbeirats (EASAC) zur Homöopathie. Siehe auch: Magyar Tudományos Akadémia közleménye, Homeopátia: hasznos vagy ártalmas? Új állásfoglalás európai tudósoktól, [Ungarische Akademie der Wissenschaften: Homöopathie: Nützlich oder schädlich? Eine neue Stellungnahme europäischer Wissenschaftler], 2017.
  2. Rudolf Steiner, Fachwissenschaften und Anthroposophie. GA 73a. Fragebeantwortung, Dornach, 30. März 1920.
  3. Luigi M. Caligiuri, Quantum (hyper)computation through universal quantum gates in water coherent domains [Quanten-(Hyper)berechnung durch universelle Quanten-Gatter in kohärenten Wasser-Domänen]. Journal of Physics: Conference Series, vol 2162, 013003, 2022.
  4. Emilio Del Giudice und Alberto Tedeschi, Water and Autocatalysis in Living Matter [Wasser und Autokatalyse in lebender Materie]. Electromagnetic Biology and Medicine, vol 28, p. 46–52, 2009.
  5. . Pongratz és P. C. Endler, Reappraisal of a Classical Botanical Experiment in Ultra High Dilution Research – Energetic Coupling in a Wheat Model [Neubewertung eines klassischen botanischen Experiments in der Erforschung ultrahoher Verdünnungen – Energetische Kopplung in einem Weizenmodell]. Veröffentlicht im Buch Ultra High Dilution Physiology and Physics, hrsg. von P. C. Endler und J. Schulte, Springer-Science+Business Media, B. V., 1994.

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