Spirituell suchend

Stockholm, Schweden. Rechtsstreit um Hilma af Klints Werke.


Hilma af Klint ist eine schwedische Künstlerin, die im 19. und 20. Jahrhundert lebte und die insbesondere in den vergangenen Jahren als Pionierin westlicher Abstraktion internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. Af Klint verstand sich nicht nur als Malerin, sondern ebenso als spirituelles Medium. Sie setzte sich in diesem Rahmen unter anderem intensiv mit der Anthroposophie auseinander. Ein Großteil ihrer Werke wird von der Hilma-af-Klint-Stiftung verwaltet, deren Vorsitzender seit zwei Jahren Hilma af Klints Großneffe Erik af Klint ist. Zwischen ihm und den anderen Vorstandsmitgliedern läuft nun jedoch ein Rechtsstreit vor einem Stockholmer Gericht. Erik af Klint will die Statuten der Stiftung wörtlich auslegen – und diese schreiben vor, die Werke der Künstlerin nur Menschen zugänglich zu machen, die «spirituelles Wissen suchen». Sollte Erik af Klint recht gegeben werden, würde dies das Ende von öffentlichen Ausstellungen von rund 1300 der Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen af Klints bedeuten. Die deutsche Kuratorin und Hilma-af-Klint-Biografin Julia Voss stellt auf ihrem Instagram-Account dazu die Frage, wie beurteilt werden solle, wer ein ‹spirituell Suchender› sei und wer nicht.


Quelle Monopol

Bild Hilma af Klint, 1901, Gemeinfrei

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