Schenkgeld befreien

Wenn es eine Weltwirtschaftskonferenz gäbe, die sich dem Geist der Zusammenarbeit widmet, jenseits nationaler, ethischer Zugehörigkeit oder religiöser Ausrichtung, was wären unsere heutigen Vorstellungen und Ideen bezüglich Schenkgeld? Was sollten wir tun, um in solch einer Richtung zu arbeiten? Unsere Arbeitsgruppe lud zu dieser Frage Kelly Buhles ein. Ich hatte sie erst vor kurzer Zeit durch John Bloom kennengelernt. Sie waren im ‹Rudolf Steiner Social Finance› in Kalifornien Kollegen, wo Kelly Buhles Spendende beraten hat und am Thema ‹geteilte Schenkung› arbeitete. Ein Gedanke, den sie mit uns teilte und der mir in Erinnerung blieb, war, dass heutige Philanthropie nicht mit der Qualität heutigen Schenkens übereinstimmt. 95 Prozent der Mittel, die als philanthropische Mittel verstanden werden, werden nicht geschenkt, sondern als Darlehen weitergegeben. Allein die Zinsen und Erträge dieser Mittel werden als Zuschüsse ausgeschüttet. Wenn man das bedenke und diese 95 Prozent herausrechne, leide die Wirtschaft an einem Mangel an Schenkgeld, so Buhles. Innerhalb der Familie sind wir mit Schenkgeld vertraut. Wie lässt sich diese freie Haltung auf die Wirtschaft übertragen?


Aus Goetheanum.tv Nathaniel Williams, ‹Schenkgeld befreien›

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