Kulinarik am Goetheanum

Zum 100-jährigen Jubiläum der biodynamischen Landwirtschaft verwandelten die Spitzenköchinnen Elif Oskan und Selassie Atadika, organisiert von Steinbeisser, das Goetheanum Ende August in ein Paradies für die Sinne. Anstatt Gabeln und Gläser erwarteten die 70 Gäste Essutensilien, die Kunstschaffende und Studierende des Studiengangs Objektdesign der Hochschule Luzern entworfen hatten. Diese Objekte ermöglichten ein neues Esserlebnis. «Wir möchten den Teilnehmenden eine neue Perspektive auf ihre Esskultur geben», erklärt Martin Kullik, Mitbegründer von Steinbeisser. Alle 70 Teilnehmenden saßen an einer Tafel. Die von Alena Kelm kreierten Holzlöffel erlaubten nur einen Gebrauch zu zweit – Fantasie und Humor waren gefragt. Elif Oskan, Restaurant Gül in Zürich, und Selassie Atadika, Neue Afrikanische Küche aus Accra, Ghana, kreierten ein pflanzliches Menü mit biodynamischen Zutaten aus dem Goetheanum-Garten sowie aus regionalen, biologischen Produkten. Ein weiteres Beispiel für erneuerbare Materialien und nachhaltige Produktionsprozesse war das Projekt ‹Eat like a Bark Beetle› von Lia Chiara Burkhart, bei dem die Essenden die Speisen aus einem geschnitzten Holz schabten – eine Hommage an den Borkenkäfer, der kein Schädling, sondern eine Bereicherung des Ökosystems sei. Die Steinbeisser-Abende zeigten, dass Essen mehr ist als Nährstoffaufnahme: Es kann zum tiefen, sinnlichen Erlebnis werden, das uns die Verbindung zu unseren Mitmenschen, zu Kunst und Natur neu entdecken lässt.


Bild Die Köchinnen Elif Oskan (links) und Selassie Atadika (rechts). Foto: Steinbeisser.org

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