Harmonien des Herzens

Zum Jahresanfang treffen sich die anthroposophisch tätigen Kunsttherapeuten und -therapeutinnen zu ihren Arbeitstagen. Diesmal stehen die ‹Harmoniebewegungen im eigenen Herzen in der Lebensphase zwischen 42 und 63 Jahren› im Mittelpunkt, mit dem medizinischen Schwerpunkt auf die Kardiologie, Onkologie und die Diagnose Burnout.


Das Gefühl, ausgebrannt und überfordert zu sein, betrifft nach einer österreichischen Studie am stärksten Menschen unter 30 Jahren, in der Zeit des Berufseinstiegs, und steigt dann ab dem 50. Lebensjahr erneut an. In Vorträgen und Gesprächen wollen die Veranstaltenden gemeinsam mehr Verständnis entwickeln, Expertenwissen erwerben und in der Begegnung miteinander zu einem wachsenden Bewusstsein kommen, was Menschen in dieser zweiten Hälfte des Berufslebens bewegt und wie sie mit Kunsttherapien durch die Landschaft ihres irdischen Weges begleitet werden können. Was braucht es, um den Mut zu finden, den selbst gewählten Weg durch die Dissonanzen in der eigenen Biografie hindurch weiterzugehen? Wie bleibt man mit seinem tiefsten Wesen, das in der geistigen Welt zu Hause ist, verbunden? Wo stehe ich, wozu bin ich hier, was möchte ich noch in die Welt bringen? Man wird sich der physischen, vitalen und seelischen Gewohnheiten und Tendenzen wie neu bewusst. Dieses Erwachen bringt einen geistigen Impuls zur Umgestaltung mit sich.

Wenn es gelingt, sein eigenes geistiges Licht wieder zu spüren, kann man inneren Frieden und Führung erleben. Ist Harmonie ein Seinszustand, den wir als Grundton unserer eigenen Existenz mitschwingen lassen können, oder ein willkommener Gast, der kommt und geht wie Gezeiten der Seele? Sind wir in der Lage, aus eigener Kraft Schicht für Schicht tiefer in unseren Grundton zu steigen? Tief sitzende Ängste und Schmerzen können zum Vorschein kommen, die das Gleichgewicht ins Wanken bringen. Wenn eine bewusste oder unbewusste Entscheidung getroffen wird, diese Seelenregungen zu unterdrücken, kann das Selbstbild vorübergehend getrübt werden und die Stimme des Herzens verstummen. Depressionen oder Angststörungen können zu einer biografischen Krise führen. Denn wo früher Lebenskräfte anwesend waren, ruft der physisch-ätherische Leib in dieser Phase: «Seht, hört, das will nicht länger ungesehen und unberührt bleiben.» Unsere Klientinnen und Klienten können die Erfahrung machen, dass ihr Leben an Sinn gewinnt und wieder reich an Bedeutung wird, wenn sie sich ihren Seelenthemen zuwenden.

Dieser Weg, durch die Dissonanzen der Biografie hindurchzugehen, fordert Mut, um das Alte gehen zu lassen, die Leere des Nichtwissens zu erlauben und in neue Empfänglichkeit zu kommen. Wie können wir unsere Klientinnen und Klienten unterstützen, neuen Halt zu finden, sodass sie durch sanfte Herzenskraft und Hingabe an sich selbst die innere Führung und geistige Ausrichtung wieder entdecken und sich stärken?


Tagung Internationale Arbeitstage für anthroposophische Kunsttherapien, 8. bis 11. Januar 2026

Bild Veranstaltungsflyer

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