Eine ethische KI?
«Jemanden oder etwas so vollständig verstehen, dass die Beobachtende zu einem Teil des Beobachteten wird. Sich mit der Sache im Verständnis so verschmelzen, dass die eigene separate Identität sich in einer gemeinsamen Erfahrung verliert. Ein tiefes, fast metaphysisches Verständnis.» Diese Worte mögen wohl an einige Beschreibungen der intuitiven Erkenntnis erinnern, wie sie unter anderem im idealistischen, goetheschen oder anthroposophischen Kontext entstanden sind. Sie stehen aber auch als Ideal der neuen künstlichen Intelligenz (KI), die die neue Firma xAI am 5. November 2023 zugänglich gemacht hat.
Diese KI wurde ‹Grok› bennant, ein Begriff, der aus Robert A. Heinleins Science-Fiction-Roman ‹Stranger in a Strange Land› von 1961 stammt. Im Kontext des Buches ist ‹Grok› ein marsianisches Wort, das gerade dieser Beschreibung entspricht. Im modernen Sprachgebrauch, insbesondere in der Tech- und Geek-Kultur, wurde ‹Grok› weiterverwendet, um dieses tiefe, intuitive Verständnis zu beschreiben. Die KI Grok, die ähnlich wie ChatGPT durch einen Chat zugänglich ist, sollte später in den Autos von Tesla und wichtiger auch im humanoiden Tesla-Bot integriert werden, um eine unkomplizierte und ‹intuitive› Interaktion mit Menschen zu ermöglichen.
Die Herausforderung der sich immer schneller entwickelnden Technik wird oft so formuliert, dass sie droht, die Menschheit und ihre Ideale zu verdrängen und den einzelnen Menschen zu unterdrücken. Aber was ist, wenn eine KI explizit unter diese Ideale einer tiefen menschlichen Erkenntnis gestellt wird? Und wie wird das mit dem Leitspruch zusammenpassen, der auf der xAI-Website zu lesen ist: «Unsere Mission ist es, unser kollektives Verständnis des Universums voranzutreiben.»
Was aus diesen Projekten wird, ist noch unbekannt, aber wer sich für derartige technischen Entwicklungen interessiert, kann beobachten, wie bestimmte hohe Ideale auch in ihnen zum Ausdruck kommen wollen.
Quellen Announcing Grok; Robert Scoble auf X
Foto xAi