Es braucht ein Dorf

Vikindu, Tansania. Bei der Tagung für inklusive soziale Entwicklung: Janet Manoni von der Mwanangu Development Initiative, Tansania.


Wie sieht die Arbeit von Mwanangu Development aus?

Mwanangu Development ist eine Camphill-inspirierte Organisation und Gemeinschaft, die mit Kindern mit Assistenzbedarf arbeitet. Unsere Mission ist es, das Bewusstsein, den Zugang und die Interessenvertretung für Kinder mit Assistenzbedarf im Gesundheits- und Bildungssektor in Tansania zu erhöhen. Wir haben eine heilpädagogisch ausgerichtete Waldorfschule und betreiben biodynamische Landwirtschaft. Einige Kinder leben vor Ort. Unsere Gemeinschaft bietet Therapie, Bildung, Pflege, Rehabilitation, Mahlzeiten, Transport, Unterkunft und medizinische Versorgung. Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen werden von uns zudem mit einkommensschaffenden Aktivitäten zur Armutsbekämpfung unterstützt.

Welche Inspirationen nimmst du von der Tagung mit?

Was mich an der Tagung inspiriert hat, war die große Vielfalt an Camphill-Initiativen auf der Welt und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die afrikanische Repräsentation war sehr gering, dennoch können wir viel beitragen. Ich fühle mich inspiriert, meine Brüder und Schwestern in Afrika weiterhin zu ermutigen, zusammenzukommen und ein afrikanisches Bündnis der anthroposophischen Initiativen zu bilden; um uns gegenseitig zu unterstützen und um unser Verständnis der Anthroposophie und ihrer Beziehung zu afrikanischer Kultur zu vertiefen.

Was wünschst du dir bezüglich sozialer Inklusivität in deinem Land?

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: «Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen.» Da unsere Gemeinschaften jedoch immer modernisierter werden und sich die Werte aufgrund von urbanisierten Lebensstilen ändern, sehen wir immer weniger Inklusion und immer mehr Individualisierung. Die Verantwortung, ein Kind großzuziehen, liegt jetzt auf der Familienebene. Ich wünsche mir ein stärkeres Miteinbeziehen unseres ursprünglichen Gemeinschaftslebens, vor allem bei der Betreuung von Menschen mit Assistenzbedarf.


Kontakt j.manoni@gmail.com

Bild Jannet Manoni, Foto: privat

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