Ein Café für Anthroposophie

Tom Altgelt und Jamie York eröffneten im März 2020 das Front Range Anthroposophical Cafe (FRAC). Ihre Vision, einen digitalen Ort für inspirierenden Austausch über und mithilfe von Anthroposophie zu schaffen, hat sich über die Zeit erhalten. Was als Idee unter den Pandemie-Beschränkungen begann, ist nun drei Jahre lang gewachsen.


Wie ist der Impuls für FRAC entstanden und hat er sich in den drei Jahren verändert?

Jamie Im März 2020 veränderte sich das Leben von einem Tag auf den anderen völlig. Uns war schnell klar, dass die Konsequenzen vor allem das Soziale betreffen würden. Meine Frau Karen ist sehr intuitiv und sie erwachte eines Morgens mit dem Motiv, dass wir einen Ort schaffen müssten, an dem Menschen, die sich mit Anthroposophie beschäftigen, weiterhin tiefgründige Dialoge haben und sich begegnen können. Ich war mit der Online-Klassenraum-Technologie bereits vertraut, weil ich eine Mathe-Akademie auf Zoom leitete für die Kinder, die von zu Hause lernten. Karen und ich fragten dann Tom Altgelt an, ob er diesen sozialen Online-Raum leiten wolle, denn er hatte bereits zuvor gute Präsenzseminare durchgeführt.

Tom Ich hatte gerade einer anthroposophischen Studiengruppe abgesagt, die unsere Lektüre online fortsetzen wollte; ich dachte, das ginge einfach nicht. Aber dann hatte ich einen Sinneswandel und wir begannen mit viel Enthusiasmus. Es begann mit einer kleinen Gruppe von Leuten aus Colorado und explodierte dann förmlich. Wir hatten das nicht kommen gesehen. Selbst jetzt noch kommen die Menschen am Freitagabend online zusammen.

Jamie Ein großer Teil unserer Interessenten sind ältere Menschen, die allein leben. Das Café ist ein großer Teil ihres sozialen Lebens.

Von links nach rechts Karen van Vuuren, Jamie York, Dorthea Altgelt, Tom Altgelt, Alanna Marks

Tom Wir hatten nie erwartet, dass es so wachsen würde. Aber es wurde eine immer größere Community. Mit Menschen aus den USA, Taiwan, Kanada, Neuseeland, Australien und Indien. Manche Menschen aus Europa hören sich unsere Aufzeichnungen aus dem Archiv an.

Wie sieht so ein Treffen aus?

Jamie Die Vision war von Anfang an klar: Tom liest aus Steiners Seelenkalender den Wochenspruch vor und zündet eine Kerze an. Dann haben wir einen Input von 30 Minuten und danach kleine Gesprächsgruppen. Das Café ist kein Ort für Vorträge. Die kleinen Gesprächskreise werden oft durch Schlüsselfragen geleitet und die Menschen zufällig zusammengebracht. Früher haben die meisten Menschen dann immer das Treffen verlassen, aber heute bleiben immer mehr von ihnen da.

Tom Die Menschen, die den Input geben, begrüßen, dass sie Leitgedanken reingeben können. Einmal hatte ich jemanden angefragt, der sich zunächst weigerte, 15 Minuten beizutragen. Aber nachher bedankte die Person sich und meinte, sie hätte dadurch etwas geschafft, was ihr unmöglich schien.


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Titelbild Front Range Anthroposophical Café

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