Die weiße Schlange enthüllt ihr Geheimnis

Gelungene Premiere am Goetheanum. Das Publikum freut sich an der neuen Märchenproduktion des Hauses.


Mit viel Enthusiasmus haben Marianne Dill, Ioana Fărcăşanu und Nicolás Prestifilippo (Regieteam) mit Shengtzi Lee, Christine Prestifilippo und Rafael Sastre ihr jüngstes Werk geschaffen. Die sechs Mitglieder des Goetheanum-Eurythmie-Ensembles haben sich für diese Märchenproduktion nicht nur als Eurythmistinnen und Eurythmisten engagiert, sondern selbst in Konzept und Regie die Federführung übernommen und sogar das Bühnenbild sowie die Musik gestaltet. Große Unterstützung im Hintergrund erhielt die Truppe vom ganzen Team der Bühne und des Goetheanum. Ein spürbarer Einsatz, denn bei der Premiere von ‹Die weiße Schlange› haben sich Dynamik und die für Eurythmiemärchen typische Ruhe gut die Waage gehalten. Gemeinsam mit Babette Hasler, die als Sprachgestalterin auftrat, und Klaus Suppan in der Lichtgestaltung ist ein Eurythmiemärchen entstanden, das die Traditionen dieser Kunst fortsetzt und zugleich um erfrischende Elemente erweitert. Das war auch den Kindern und Erwachsenen im Publikum anzumerken, die bei humorvollen Szenen oder witzig eingesetzten Puppenelementen lachen mussten und trotzdem von der Stimmung so getragen wurden, dass auch schwierige Momente der Geschichte lichtvoll erschienen. ‹Die weiße Schlange› ist ein interessantes Märchen, das durch die grimmschen Hausmärchen weniger bekannt wurde. Der Jüngling, der durch drei schwere Prüfungen gehen muss, um die Hand der Prinzessin zu erlangen, hat zunächst drei Begegnungen mit Tieren. Diese drei Begegnungen prüfen sein Herz und bereiten ihn auf die höheren Aufgaben vor. Während das Publikum die Reise des Jünglings ausführlich verfolgt, ist die weiße Schlange nur ein Blitzlicht am Anfang des Stücks und passend dazu wird sie nicht sichtbar als Figur, sondern entzieht sich dem Auge. Sie ist der Schlüssel zum Stück und der geheimnisvolle Schlüsselmoment für den Jüngling, ab dem sich seine Geschichte zu enthüllen beginnt.


Aufführung Am 13. Oktober hat das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble sein neues Märchenprogramm im gut gefüllten Grundsteinsaal zur Aufführung gebracht. Die Premiere wurde von den Zuschauenden mit viel Freude aufgenommen. Kurz darauf nahm die Truppe das Stück mit auf das Märli-Fest an der Steiner-Schule Münchenstein. Nächste Aufführung am Goetheanum: 3. November 2024 um 16 Uhr. Weitere Termine folgen.

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