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Die Kinder unserer Zeit

Was Greta Thunberg und andere Jugendliche uns lehren können. Ein Buch über unser Verhältnis zur Zukunft.


Auch wenn die Coronakrise uns aktuell mehr umtreibt, die Herausforderung durch den Klimawandel wird dadurch nicht kleiner, sie bleibt! Darum würde ich dieses Büchlein jedem Waldorflehrer und jeder Lehrerin empfehlen, ja allen Zeitgenossen, denen die Zukunft der nächsten Generation und unserer Erde am Herzen liegt. Peter Selg versteht es, in seinem erweiterten Autoreferat (ursprünglich gehalten am 8. November 2019 in Basel) die aktuelle Klimadiskussion in einen Kontext zu setzen zur ‹Klimajugend› und zur Anthroposophie, im Speziellen zu den Waldorfschulen. Nach einem fachlich fundierten und informativen Einstieg zu alarmierenden Fakten über die Umweltzerstörung und die Krise durch die Klimaerwärmung analysiert er die Verdrängungsmechanismen, die uns in den letzten Jahrzehnten daran hinderten, die offensichtlichen Gefahren ernst genug zu nehmen.

 


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In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellt Selg das Engagement von Greta Thunberg. Er plädiert dafür, sich mit ihr und ihrer ‹Mission› auseinanderzusetzen, ohne sich von dem ganzen Medienrummel, der um sie herum aufgebaut wurde, irritieren zu lassen. Selg stellt sie in die Reihe der engagierten jungen Menschen, die eine Botschaft für die lethargische Erwachsenenwelt haben, so wie z. B. auch Emma Gonzàles, die mit ihrem Aufruf eine Bewegung gegen die amerikanische Waffenlobby in Gang setzte. Sie sind ‹Kinder unserer Zeit› und setzen sich trotz aller problematischen Einflüsse durch die neuen Medien für eine radikale Veränderung der Gesellschaft und der Haltung gegenüber Mit- und Umwelt ein. Selg zeigt in seinen Ausführungen eindrücklich auf, wie sich die anthroposophische Geisteswissenschaft und das Studium der Impulse Steiners verbinden können, ja müssen, mit den aktuellen Fragen unserer Zeit, wie dies der Klimawandel exemplarisch darstellt. Selgs Buch zeigt nicht nur eine Weltoffenheit, sondern gibt der Anthroposophie erst die nötige Stoßkraft. Denn sich selbst genug sein, es ‹immer schon besser gewusst haben›, das stößt Menschen zu Recht ab. Aber das mit Interesse aufzunehmen, was wache Zeitgenossen mit einer inneren Mission in die Welt bringen, und diese Ideen in einen Kontext zu setzen mit der jahrzehntelangen Pionierarbeit der Waldorfschulen, des biologisch-dynamischen Landbaus, einer zukunftsorientierten Wissenschaft, das ist heute notwendig. So ist Anthroposophie nicht nur etwas für eine privilegierte Minderheit, sondern stellt sich mitten hinein in die Gesellschaft, für eine Gesellschaft, die Zukunft hat. In diesem Sinne ist das Plädoyer von Selg nachzuvollziehen, wenn er sagt, dass jemand wie Greta Thunberg unsere «unbedingte Aufmerksamkeit und Zuwendung verdient». Denn, so Selg, «man muss keineswegs ‹Thunberg-Fan› werden, wenn man realisiert, dass das Auftreten einer solchen Jugendlichen keine Selbstverständlichkeit ist.»


Buch Peter Selg, Klima-Wandel. Greta Thunberg und wir. Verlag des Ita-Wegman-Instituts, 2020 ISBN 978-3-906947-40-2

Titelbild: Ausschnitt Buchcover

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