Der Sturm nimmt zwei Bäume

Am Abend des 22. Juni zog ein Gewitter mit starken Regenfällen auf. Seine Böen führten zum Abbruch zweier ‹prominenter› Bäume im Gartenpark des Goetheanum. «Es ist ein großer Schmerz.» So fasst Stefan Hasler seine Betroffenheit nach Begehung beider Standorte zusammen.


Stefan Hasler ist seitens der Goetheanum-Leitung für den Gartenpark zuständig. «Die Linde gehört noch zur Anlage des Felsli aus der Zeit des Ersten Goetheanum; dieser Ort ist sehr wichtig für den ganzen Gartenpark – er prägt stark die Stimmung», ergänzt Benno Otter, Koordinator der für den Gartenpark zuständigen Gärtnerei. «Dieser Platz ist sehr beliebt für Rast und kleinere kulturelle Anlässe. Der Ort gilt zudem als Kraftort.»

Die Blutbuche auf der Südseite des Goetheanum ist mit ihren mehreren Stämmen ebenfalls eine markante Erscheinung. Auch dieser Platz war bei Besucherinnen und Besuchern des Gartenparks beliebt: zum Sitzen, Ausruhen und beim Familien-Festival 2022 als Ort des Erzählens.

«Die Auswirkungen des Klimawandels sind beim Zustand beider Bäume erkennbar – es sind letztlich Trockenheitsschäden», so Benno Otter. Die Vitalität der beiden Bäume wurde seit Jahren von einem externen Baumpfleger beobachtet. Bei der Blutbuche wurde ein Brandkrustenpilz festgestellt, auch die Linde ist von einem Pilz befallen. Das große Ausmaß des Befalls wurde erst durch die Bruchstellen erkennbar. Die Gärtnerei versuchte in den letzten Jahren, die Bäume mit biodynamischen Präparaten zu stärken. Gleichwohl sah der Baumpfleger ein Absterben beider Bäume in den nächsten Jahren kommen, zumal in der von ihm überschauten Region auch etliche andere Blutbuchen bereits abgestorben sind. Bei der Linde stand ursprünglich eine Einkürzung der Höhe um etwa ein Drittel an, um beispielsweise tote und kranke Äste zu entfernen. Das hat sich nun erübrigt. «Nach Beseitigung der Schäden wird sich die Anmutung im Gartenpark ändern. Wir prüfen, wie wir die Standorte der beiden betroffenen Bäume weiterhin pflegen und attraktiv gestalten», blickt Stefan Hasler in die Zukunft.


Bild Die gebrochene Linde auf dem Felsli. Foto: Wolfgang Held

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