Hastings, Neuseeland. 2025 ist das 100. Todesjahr von Rudolf Steiner. Wie lebt er in einzelnen Menschen weiter? Nic Parkes, anthroposophische Pharmazeutin aus Neuseeland, gibt ihre Antworten.
Welcher Satz von Rudolf Steiner hat dich berührt und warum?
«Sterne sprachen einst zu Menschen, ihr Verstummen ist Weltenschicksal.» Als ich Ökologische Landwirtschaft studierte, wurde in einem Modul die Biodynamik vorgestellt. Ich konnte mich sofort mit dem Konzept des Kosmos, der Planeten und der Sterne identifizieren. Mein Bruder starb mit 21 Jahren bei einem Unfall. Trotz meiner Trauer über den Verlust verstand ich, dass er seine Aufgabe auf der Erde erfüllt hatte und zu den Sternen zurückgekehrt war. Während einer Therapiesitzung kam mir einmal ein sehr klares Bild zu meiner Empfängnis und meiner Reise zur Erde aus dem Sternenhimmel. Unsere Beziehung zu den Sternen ist tiefgehend.
Woran wird in deinem Umfeld erkennbar, dass du dich für Rudolf Steiner interessierst?
Ich bin anthroposophische Apothekerin. Die Leute fragen mich: «Was ist das?» Meine Antwort beginnt dann oft mit: «Hast du schon mal von Rudolf Steiner gehört?»
Wo hat dich die Anthroposophie irritiert?
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Steiners Werk als Endpunkt angesehen wird statt als Beginn individueller Forschung. Peter Selg beschrieb die Weihnachtstagung als eine Empfängnis und Steiners Septemberkurse 1924 als eine Geburt. Wenn die Anthroposophie gedeihen soll, müssen wir kontinuierlich Forschungsarbeit leisten. Es ist harte Arbeit, die Willenskraft erfordert.
In welcher menschlichen Begegnung kam dir Rudolf Steiner nah?
Bei der Begegnung mit mir selbst. Ich wurde am 30. März gegen 11 Uhr geboren, und das hat für mich eine Bedeutung.
Wenn Anthroposophie ein fantastisches Tierwesen wäre – wie würde es aussehen?
Wie eine riesige schwarze Schlange mit golden leuchtenden, regenbogenfarbenen, durchsichtigen, geäderten Flügeln, die sich gen Himmel recken.
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Bild Nic Parkes. Foto: Mary Green