Müllheim, Deutschland. Eine Demeter-Gärtnerei im Markgräflerland wird zur Genossenschaft.
Was tun, wenn die Gründer in Rente gehen und niemand für die Betriebsübernahme bereitsteht? Die Demeter-Gärtnerei Piluweri in Müllheim im Markgräflerland hat einen Weg gefunden: Sie wird zur Genossenschaft. An dieser können sich alle beteiligen, die von dem Gemüse leben und die ökologische Landwirtschaft unterstützen wollen. So kann Piluweri weiterhin das tun, was die Gärtnerei seit 30 Jahren ausmacht: biodynamisch Gemüse anbauen und die Biokisten direkt vor die Haustür liefern. 70 verschiedene Gemüsesorten werden auf rund 40 Hektar Land angebaut. Viel Wert legt der Betrieb auf die Zucht samenfester Sorten – inzwischen sind 13 Gemüsesorten Piluweri-Eigengewächse. Alle Jungpflanzen stammen aus eigener Anzucht. Gegenwärtig lernen bei Piluweri zudem sechs Auszubildende den Gärtnerberuf. Nach drei Jahren verfügen sie über ein fundiertes Wissen über Gemüse, natürlichen Pflanzenschutz und sinnvolle Fruchtfolgen – ein Wissen, das heute vielerorts verloren geht. Der Kreislaufgedanke eines Demeter-Betriebes entspricht dem Grundprinzip einer Genossenschaft: Die Kundinnen und Kunden nutzen die Erzeugnisse der Gärtnerei und sind zugleich Teilhaberinnen und Teilhaber. Die Erträge der Genossenschaft fließen zum Großteil in die Gärtnerei zurück. Wertvolles Land wird dauerhaft für eine solidarische Wirtschaftsweise gesichert. Die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, war immer ein wichtiges Anliegen. Der Einsatz eigenen Kompostes und eine schonende, pfluglose Bodenbearbeitung tragen Früchte. Diese Erfolgsgeschichte soll nun von vielen Menschen fortgeschrieben werden. Seit der Gründung Ende Oktober hat die Genossenschaft Piluweri bereits mehr als 230 Mitglieder gewonnen. Diese können wählen zwischen einer nutzenden und einer investierenden Mitgliedschaft. Nutzende Mitglieder erhalten Rabatt auf ihre Einkäufe – in guten Jahren gibt es zudem eine Rückvergütung. Investierende Mitglieder erhalten Zinsen. Diese Mitgliedschaft ist für Menschen gedacht, die kein Gemüse beziehen können, etwa weil sie zu weit weg wohnen. Andrea Gregor
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