400 Mitglieder hat der einzigartige Verein, die Association of Space Explorers. Sie alle eint, dass sie die Erde von außen, vom Weltraum aus gesehen haben, und sie eint die Überzeugung, dass dieser Blick ihr Leben verändert hat. Das geben die Berichte ihrer Fahrt ins weite Draußen wieder, die sie in dem Band ‹Der Heimatplanet› gesammelt haben. Da beschreiben sie stellvertretend für uns alle, die wir diesen Schritt innerlich auch vollzogen haben, das Unbeschreibliche. So notiert der Astronaut Russell Schweikart, dass er sich als Messfühler für die ganze Menschheit empfand, «hier in der vordersten Linie». Dabei geht es immer um die Erde und ihre Verletzlichkeit:
«In meinem Raumschiff bleibe ich immer das Kind der Mutter Erde» (Mirosław Hermaszewski, Polen). Oder Gus Grissom aus den USA: «Der Weltraum besitzt eine Klarheit und eine Leuchtkraft, wie es das auf der Erde nicht gibt. Nirgendwo sonst kannst du die Majestät unserer Erde vollkommener erfassen und so von Ehrfurcht erfüllt werden.» Und Loren Acton: «Dort, in der dünnen, unglaublich empfindlichen Hülle der Biosphäre befindet sich alles, was uns teuer ist, spielen sich all die Dramen und Komödien der Menschheit ab. Dort ist Leben, dort ist gut sein.»
Mich erinnern die Zeugnisse der Weltraumreisenden an die Zeile in Reinhard Meys Lied ‹Dann mach’s gut.› In dem zarten Requiem besingt der Liedermacher die letzte Begegnung mit seinem früh verstorbenen Sohn Max, als die schließende Waggontür beide trennt: «Wir begreifen unser Glück erst, wenn wir es von draußen sehen.»
Bild AS17-148-22727, ‹The Blue Marble›, ist eines der ersten Fotos der ganzen Erde, (7. Dezember 1972). Auf ihrem Weg zum Mond drehte die Besatzung von Apollo-17 die Kamera zur Erde. Viele Astronauten beschreiben diesen Anblick als transzendente Erfahrung, die in ihnen den Wunsch weckte, zurückzukehren und sich um die Erde zu kümmern. Quelle: NASA