Daniel Nicol Dunlop (1868–1935) war ein schottischer Unternehmer und Anthroposoph. Er begegnete 1905 Rudolf Steiner und lud ihn zu Vorträgen nach Großbritannien ein.
In den Streitigkeiten der Anthroposophischen Gesellschaft um 1935 wurde er aus dieser ausgeschlossen. Jetzt engagieren sich die Jugendsektion und die Goetheanum World Association für den visionären schottischen Unternehmer und dessen Initiative vor hundert Jahren. Damals organisierte Dunlop zum ersten Mal die World Power Conference, die bis heute fortbesteht. Dunlops Intention beschränkte sich nicht auf Energie, sondern zielte auf die Begründung einer Weltwirtschaftskonferenz, in die mit den Produzierenden und Handeltreibenden auch die Konsumenten und Konsumentinnen hätten integriert werden sollen. Diese Weltkonferenz sollte ein schöpferisches Gespräch und Zusammenwirken zwischen einem freien Geistesleben sowie einer unabhängigen Wissenschaft und der Wirtschaft anregen, damit die Wirtschaft immer mehr Grundlage menschenwürdiger Gemeinschaften werden konnte.
Um Dunlops Intention zu vergegenwärtigen, möchten die Verantwortlichen den geistigen Hintergrund beleuchten und vor allem zu einem freundschaftlichen Gespräch und zu längerfristigem Zusammenwirken einladen. Damit sind all jene gemeint, die aus den verschiedenen Generationen mit eigenen Initiativen eine Wirtschaft der Geschwisterlichkeit aufbauen wollen, so im Einladungstext. Peter Selg spricht an der Tagung von der Beziehung Ita Wegmans zu Daniel Dunlop. Johanna Meyer-Tonndorf, Rosario Gabrielli und Ani Jibghashvili erzählen von ihrem sozial-wirtschaftlichen Engagement und der Philosoph Salvatore Lavecchia schlägt eine Brücke von Dunlops Intentionen zu den Bedingungen für einen globalen Frieden. Andrea Valdinoci: «Frieden ist heute eine Frage unseres gemeinsamen Wirtschaftens. Das hatte schon Dunlop als Impuls aus der Katastrophe des Ersten Weltkrieges gefasst. Die Ideen humanen Wirtschaftens von der ‹Stewart Ownership› bis zu ‹Economy of Love› in Sekem sollten wir heute zu einer großen Geschwisterlichkeit zusammenführen. Das ist es, was die jüngeren Menschen erwarten.» Interessant dürften die ‹Pitches aus dem unternehmerischen Leben› werden: Pitches sind mitreißende Ideenskizzen, die im besten Fall so kurz sind, dass man sie auf einer Aufzugfahrt erzählen kann. Steigen Sie doch ein!
Tagung Die Freiheit und das Gute wollen
Bild Daniel Nicol Dunlop