Sie gab meinen Wunden Sinn

Alanya, Türkei. 2025 ist das 100. Todesjahr von Rudolf Steiner. Wie lebt er in einzelnen Menschen weiter? Hande Başaran, Musikerin und Waldorflehrerin, gibt ihre Antworten.


Welcher Satz von Rudolf Steiner hat dich berührt und warum?

«Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte.» Das erinnert mich daran, dass innere Arbeit und größere Verantwortung nicht getrennt voneinander sind, sondern sich gegenseitig widerspiegeln.

Woran wird in deinem Umfeld erkennbar, dass du dich für Rudolf Steiner interessierst?

Ich versuche, das zu erkennen, was hinter den Dingen lebt oder aus der Materie als Spiegelbild des Geistes spricht – in meinem Unterricht, meiner Musik und meinen täglichen Begegnungen.

Für welche Lebensfragen ist dir Anthroposophie besonders wichtig?

Fragen zu Schicksal, Identität und innerer Entwicklung – insbesondere in Momenten von Verlust, Krankheit oder tiefgreifendem Wandel. Anthroposophie bietet Orientierung und Vertrauen.

Welchen Gedanken würdest du der Anthroposophie gern hinzufügen?

Anatolische Weisheit, insbesondere die Erkenntnisse von Yunus Emre und Mevlana Rumi – beide sprechen aus dem Herzen der Liebe und Einfachheit und bleiben dennoch offen für die kosmische Wahrheit.

Durch welches spirituelle Werkzeug würdest du die Anthroposophie gern ergänzen?

Stille, Schweigen und Zuhören – als Lebensraum für Wahrnehmung, Heilung und Andacht.

Wo hat die Anthroposophie dein Leben verändert?

Sie gab meinen Wunden Sinn. Ich begann, Muster und Aufgaben zu erkennen. Meine Biografie wurde zu einem lebendigen Weg des Werdens.

Wenn Anthroposophie ein fantastisches Tierwesen wäre – wie würde es aussehen?

Ein Pferd mit Flügeln – stark und geerdet, aber dennoch in der Lage, bei Bedarf seine Gestalt zu verändern. Lebendig in Form und Bewegung.


Kontakt gulkedisihande@gmail.com

Bild Hande Başaran

Letzte Kommentare