Ökonomische Geschwisterlichkeit

Nürnberg, Deutschland. Der Verbraucherverband Bio-Verbraucher wird 20 Jahre alt.


Rudolf Steiner ist nicht nur der Vater der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, sondern auch der Ideengeber für eine assoziative Zusammenarbeit. Immer wieder hat er mit der Dreigliederung des sozialen Organismus eine Zusammenarbeit aller am Wirtschaftsprozess Beteiligten empfohlen. Als Betriebswirt und Handelslehrer habe ich mich seit vielen Jahren mit der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus beschäftigt. Nach sieben Jahren Arbeit in der Initiative Dreigliederung Nürnberg gründeten wir mit einigen Mitgliedern und anderen Interessierten 2004 den Verein Bio-Verbraucher. Seitdem beraten wir Verbraucherinnen und Verbraucher zu Bioprodukten und geben ihnen eine Stimme, wenn es um politische Entscheidungen geht, die uns direkt betreffen. Wir vertreten ihre Interessen und sagen den Politikmachenden, was wir wollen und was nicht. Ganz wichtig ist uns auch, ein Gesprächspartner für Organisationen der Bioerzeugnisse und des Biohandels zu sein, wenn assoziative Gespräche in diesem Bereich geführt werden. Bei all dem stellen wir immer wieder die Frage: Wie können wir an der Verwirklichung der Geschwisterlichkeit im Wirtschaftsleben, an der Vorbereitung einer assoziativen Zusammenarbeit im Sinne Steiners arbeiten? Beim Bio-Verbraucher bringen wir alle am Bio-Wirtschaftsprozess Beteiligten zusammen: Erzeugende, Händlerinnen, Dienstleister und Verbraucherinnen. Das erfüllt Steiners Forderung nach Aufhebung der Interessengegensätze in der Assoziation. Verbraucher interessieren sich für die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Anbieterinnen, diese wiederum interessieren sich für ihre Kunden. Durch Transparenz und Dialog lernen Verbraucherinnen die Arbeit der Anbieter zu schätzen und sind bereit, ihnen den ‹gerechten Preis› zu zahlen, damit sie uns auch in Zukunft mit ihren wertvollen Produkten versorgen können.


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Bild Wolfgang Ritter links neben Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, rechts Britta Walthelm, Referentin der BioMetropole Nürnberg für Gesundheit. Quelle: Wolfgang Ritter

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