Neu und weiter

Witten / Alfter, Deutschland. Der neue Waldorf-Bachelor am Institut Witten-Annen feiert diesen Herbst sein einjähriges Bestehen.


Waldorfschulen brauchen kreative und motivierte Lehrkräfte, und diese benötigen eine gute Ausbildung für ihre vielfältige Arbeit. Da Lehrerinnen und Lehrer junge Generationen ins Leben hinein begleiten, ist ihre Tätigkeit zweifellos eine der bedeutendsten in der Gesellschaft. Viel hängt dabei von der Persönlichkeit der Lehrperson ab und davon, wie sich ihre individuellen Fähigkeiten während der Ausbildung und darüber hinaus entfalten können. Seit 1973 bereitet das Waldorf-Institut Witten-Annen Studierende auf diese Aufgaben vor und betont dabei deren selbstbestimmtes Lernen und Handeln. Zu einer die Persönlichkeit fördernden Entwicklung gehören auch die Orientierungsfähigkeit und der Gestaltungswille in einer immer komplexer werdenden und immer mehr von Widersprüchen charakterisierten Gesellschaft. Aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Institut Witten-Annen und der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist der Studiengang ‹Waldorfpädagogik Bachelor of Arts› hervorgegangen, welcher im Herbst 2024 begonnen hat. Das Institut nahm diese Ausweitung seiner Tätigkeit zum Anlass, Entwicklungsziele für die Gestaltung seiner näheren Zukunft zu formulieren. Diese Entwicklungsziele prägen zukünftig den Bachelorstudiengang mit seinen Fächern ebenso wie die Ausbildungsgänge in den Bereichen Eurythmie, Gartenbau, Handwerk und bildende Kunst, Handarbeit sowie die Teilzeitmöglichkeiten der Ausbildung. So wird der Bereich Wissenschaft durch eine Verstärkung der goetheanistischen Naturkunde und die Behandlung der heute so drängenden ökologischen Fragen weiterentwickelt. Die Erziehungswissenschaft steht in einem kritisch-konstruktiven Spannungsfeld zur Waldorfpädagogik. In wechselseitiger Beleuchtung und stimulierender Korrespondenz werden Grundlagen erarbeitet und pädagogische Ansätze entwickelt, die Kindern und Jugendlichen heute eine zukunftsoffene Entwicklung ermöglichen. Ebenfalls traditionell stark sind die künstlerischen Bereiche wie Eurythmie, Malerei, Bildhauerei, Musik und Sprache. Sie fördern bei den Studierenden eine innere Beweglichkeit, durch die Stufen eines Prozesses hindurchzugehen und eine Kohärenz mit sich selbst zu entwickeln. Sie bilden dadurch die Fähigkeit, über das eigene Ich andere Persönlichkeiten zu verstehen und zu fördern. In allen genannten Bereichen geht es um die Auseinandersetzung mit Anregungen aus der Anthroposophie, deren zeitgemäße Umsetzung und um ein spirituelles Weltverständnis.


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Bild Unseen Studio

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