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Meer Alpen

Keine Reise in die Ferne und doch ein Blick in fremde Welten war der Besuch der Ausstellung von William Turner im Kunstmuseum Luzern.


Zum 200-jährigen Bestehen des Museums werden Werke des britischen Meisters – vor allem kleine Formate von Skizzen und Aquarellen – noch bis Mitte November gezeigt, mit einem besonderen Fokus auf die Malereien, die Turner während seiner Schweiz-Reisen schuf. Besonders faszinierte Turner die Auseinandersetzung mit gewaltigen Naturerfahrungen, wie in seinen maritimen Themen bereits klar wird. Aber auch die überwältigende Erscheinung der Alpen war für ihn reizvoll. So hielt er beispielsweise die Rigi am Vierwaldstättersee auf zahlreichen Aquarellen fest, immer neu gesehen und in einer ganz spezifischen Stimmung. Eine berührende Wachheit im Moment und eine Feinheit in der Wahrnehmung der Natur sprechen sich in seinem Malen und Skizzieren aus. Ein so kleines Aquarell zu betrachten, kam mir vor, wie durch die Realität in eine stärkere Wirklichkeit zu fallen – wie eine Eröffnung, selbst die Natur in der Künstlichkeit des Kunstwerks stärker zu erleben.


J.M.W. Turner, Sun Setting over a Lake, um 1840. (Ausschnitt) © Tate, London, 2019

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