Gaza. Die Al-Sama-Initiative setzt sich seit zwölf Jahren für die Verwurzelung der Heilpädagogik im Nahen Osten ein. Fayza Vida Al-Husseini berichtet, wie es im Licht des eskalierten Nahostkrieges um ihre Arbeit steht.
«Aus der Dunkelheit entsteht Licht.» Dies ist das Leitprinzip auf unserer Reise. Inspiriert von der Anthroposophie ist es unsere Zukunftsvision, das erste therapeutische Dorf für Menschen mit Assistenzbedarf im Nahen Osten zu errichten – ein Modell für Sozialtherapie und Heilpädagogik. Unsere Arbeit begann 2004 in Gaza, wo wir unsere erste Modellresidenz errichteten. 2006 zwang uns der Krieg, nach Jenin im Westjordanland umzusiedeln. Dort konnte unser Wirken so richtig aufblühen. Als 2020 pandemiebedingt die Grenzen geschlossen wurden, wurde auch unsere Arbeit maßgeblich beeinträchtigt. Angesichts dieser Herausforderungen zogen wir nach Schefar’am, einer Stadt, die für ihre reiche kulturelle und religiöse Vielfalt bekannt ist, um dort ein neues Kapitel aufzuschlagen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die anthroposophische Gemeinschaft Harduf konnten wir Studiengruppen und Ausbildungsprogramme in Sozialtherapie und Heilpädagogik etablieren. In den letzten Jahren hat sich unsere Initiative auf mehrere arabische Länder ausgeweitet, darunter Syrien, Palästina, Libanon, Jordanien, Ägypten und Algerien. Trotz der oftmals herausfordernden Bedingungen sind unsere Mitglieder, wie die Idlib-Gruppe in Nordsyrien, die ihr viertes Studienjahr über Zoom abgeschlossen hat, ein Symbol der Resilienz. Die Gruppe in Gaza wurde zunächst von Professor Shahir Zaiter, einem Dozenten für Psychologie, geleitet. Während des Krieges 2024 hat sie sich jedoch vollständig aufgelöst. Die meisten Mitglieder verschwanden spurlos, mit Ausnahme von Shahir, Soha und Ali, die die Tragödie überlebten. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat Soha Zallout nun eine neue Gruppe von acht Frauen versammelt, denen es zwar an Sicherheit und Stabilität mangelt, die jedoch an dem Hoffnungsschimmer festhalten, ihre Mission fortsetzen zu können. In diesem kritischen Moment konzentrieren wir unsere Bemühungen auf die Wiederbelebung der Arbeit in Gaza. Professor Shahir Zaiter leitet eine neue Initiative über Zoom-Treffen, jedoch sind wir auf internationale Unterstützung angewiesen, um unser Ziel zu erreichen. Die sozialen und humanistischen Therapien aus der Anthroposophie können das Licht sein, das denjenigen, die in den dunkelsten Verhältnissen leben, Hoffnung zurückgibt. Gemeinsam können wir 2025 zu einem Jahr des Neuanfangs für Gaza machen, in dem wir zur Stabilität und zum Licht zurückfinden können. Fayza Vida Al-Husseini
Kontakt alsamacamphill.pal@gmail.com
Foto Vivek Doshi
Guten Tag
Wie kann man in der Schweiz für diese Initiative (Heilpädagogik im Nahen Osten) spenden?
Guten Tag Herr Gerber,
wir freuen uns, dass der Artikel Sie dazu inspiriert, die Initiative zu unterstützen!
Es gibt ein deutsches Spendenkonto:
Karl Aurbach
Verwendungszweck: Al Sama Crowdfunding
IBAN: DE73213522400186355822
Liebe Grüße,
Paula Boslau