Demeter in der Modeindustrie

Darmstadt/Deutschland/London/Großbritannien. Wie aus Erde Kleidung und aus Kleidung Erde wird.


Das Demeter-Label steht seit seiner Gründung 1954 für ökologisch nachhaltige Landwirtschaft und für Lebensmittel von besonders hoher Qualität. Nun erweitert die internationale Biodynamic Federation ihr Arbeitsfeld, indem sie sich der Modewelt zuwendet. In Kooperation mit der Dirt Charity Foundation, gegründet von Model und Umweltaktivistin Arizona Muse, arbeitet die Federation daran, einheitliche Demeter-Standards für Textilien zu kreieren. Die Rohstoffe, aus denen Kleidung, Schuhe und Accessoires hergestellt werden, wachsen in der Erde. Leider verursacht der Anbau dieser Rohstoffe in seiner aktuellen Form eine maßgebliche Degradation und Erosion des Bodens sowie erhebliche Umweltverschmutzung. Wie Modematerialien wie beispielsweise Baumwolle, Wolle, Leder, Seide, Leinen, Kaschmir und Farbstoffe nach biodynamischen Standards produziert werden können, dafür entwickeln die beiden Organisationen derzeit Richtlinien. Ende des Jahres soll schon über die ersten Zertifizierungsstandards abgestimmt werden. Anschließend sollen die Richtlinien so umfassend wie möglich in die Märkte und Lieferketten der Modeindustrie integriert werden. Das langfristige Ziel ist, die Modeproduktion von einem Problem in eine Lösung zu verwandeln; eine Lösung, die mithilfe biodynamischer Praktiken dazu beiträgt, das Klima zu schützen, natürliche Ressourcen zu regenerieren und Biodiversität zu erhalten. In einem TED-Talk im tschechischen Prag beschreibt Muse ihre Vision einer klimafreundlichen Modeindustrie: Ihre Grundlage müssen biodynamisch angebaute Rohstoffe sein, aus denen langlebige Bekleidung frei von Giftstoffen produziert wird. Diese Bekleidung sollte zudem kompostierbar sein, das heißt, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus den Boden nährt, bis sie selbst wieder zu Erde wird. Was bei Lebensmitteln gilt, gilt genauso in der Mode – durch bewusste Kaufentscheidungen können wir alle ökologisch integrierte und lebensfördernde Praktiken unterstützen.


Mehr Turning fashion into a climate solution und Dirt charity

Bild Ethna Farnham, Pixabay

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