Ausgabe 38 · 18. September 2020
Mit der Neuzeit, mit der Spezialisierung von Wissen und Arbeit ist die Idee einer Einheit der Welt, eines großen kohärenten und zusammenhängenden Ganzen aus dem Bewusstsein verschwunden. Und nicht nur der Gedanke, sondern auch das entsprechende Gefühl für das Universum verblasste allmählich. Für unsere Vorfahren war die Welt jedoch noch ein Ganzes, eine Einheit, ein großer Organismus, der von innerer Harmonie und Musik bewegt war. Sie drückten es durch das Wort ‹Kosmos› aus.
Heute, da die Scheidung zwischen Mensch und Natur vollzogen ist, da sich die Menschheit fragt, ob ihre Anwesenheit in dieser Welt Sinn macht oder nicht, taucht in vielen Herzen und Köpfen das Bedürfnis auf, diesen ‹Kosmos› wiederzufinden. Vor diesem Hintergrund haben wir einen Philosophen, Spezialist für die Antike, gebeten, uns die Geschichte dieser gewaltigen Idee zu erzählen, von ihren Ursprüngen bis heute. Er versucht die Metamorphose zu erfassen, die sich in der Menschheit vollzogen hat.
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