Ausgabe 41 · 9. Oktober 2020
Im Juni war der bekannte deutsche Philosoph und Ästethikforscher Gernot Böhme am Goetheanum zu Besuch mit einem Vortrag, dessen Titel «Goethes Naturbegriff» er gleich zur Eröffnung seiner Rede als Marketingtrick verriet. Denn Goethe habe keinen Begriff von ‹Natur› gehabt; das hebt ihn gerade heraus unter anderen Forschenden. Er erkannte die Natur als etwas, das in uns Menschen ist und in dem wir sind. Eine Naturerkenntnis, wie sie sich in Goethes Wissenschaft und Dichtung niederschlägt, schöpft immer aus der Erfahrung, selbst in der Natur zu sein. Die Erkenntnis des Äußeren ist eine Erkenntnis des Inneren und damit immer eine subjektive.
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