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Ziel des Weltengrunds

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Der Weltengrund hat sich in die Welt vollständig ausgegossen; er hat sich nicht von der Welt zurückgezogen, um sie von außen zu lenken, er treibt sie von innen; er hat sich ihr nicht vorenthalten. Die höchste Form, in der er innerhalb der Wirklichkeit des gewöhnlichen Lebens auftritt, ist das Denken und mit demselben die menschliche Persönlichkeit. Hat somit der Weltengrund Ziele, so sind sie identisch mit den Zielen, die sich der Mensch setzt, indem er sich darlebt.
— Rudolf Steiner, Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goethe’schen Weltanschauung, Rudolf-Steiner-Verlag, 2003, S. 125

Wenn die Ziele des Weltengrunds dieselben sind wie die des Menschen, so wird der Mensch selber entscheiden, wohin die Reise geht. Dennoch entsteht dadurch die Frage: Was will der Mensch? Wann lebt er sich dar und wann nicht? Da beginnt der eigentliche Weg, wie bei Faust, mit den eigenen Schatten. Ein Weg der Erkenntnis, aber auch der Kreation.

Louis Defèche


Zeichnung von Philipp Tok

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