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Der kosmische Mensch

Die Arbeitsblätter von Karlheinz Flau geben uns die Möglichkeit, unsere Begriffe zu prüfen.


Die größten Kunstwerke bietet die Natur, und Karlheinz Flau ist davon überzeugt, dass es einen ‹Schöpfergott› hinter allen Erscheinungen geben muss.

In einem Schneekristall, einer Lilienblüte, einer Bienenwabe, einem abgenadelten Fichtenkranz finden sich Strukturen, die Flau für seine Skizzen verwendet. «Es sind Inspirations- und Meditationsblätter, grafische Versuche vor geisteswissenschaftlichem und goetheanistischem Hintergrund.»

Das Studienblatt ‹Der kosmische Mensch› zum Beispiel zeigt im Zentrum den Kopf des Menschheitsrepräsentanten, ein Detail des großen Modells von Luzifer, den Embryokopf des Menschen in der 6. Woche, den Kopf Ahrimans, ein Detail aus dem roten Westfenster als Links-rechts-Polarität und den Stirnvorbau des Christuskopfes im Vergleich zum heutigen menschlichen Antlitz, und es endet mit: «So ihr nicht werdet wie die Kindlein …» oder: «Die am Menschen im Kindesalter wirksamen Kräfte erkennen, heißt den Christus im Menschen erkennen.»

 


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Im täglichen Leben greife ich ständig auf meine Begriffe zurück. Ich weiß nicht, wie diese sich im Laufe des Lebens bei mir gebildet bzw. eingenistet haben. Sie sind also ‹selbstverständliches› Handwerkszeug geworden. Die Aufgabe des bewussten Lebens besteht darin, beständig seine Begriffe zu erneuern oder zu erweitern.

Karlheinz Flau geht den Einzelphänomenen nach und versucht, auf ihren Grund zu gelangen: Wie hängt eines mit dem anderen zusammen? Was versteckt sich dahinter? Seine 24 Blätter wollen anregen, die Dinge, die uns umgeben, als Phänomene anzuschauen. Und sie regen die arbeitenden Leser an, ihre Begriffe zu prüfen.


Karlheinz Flau, Die Kunst des Werdens ist das Werden der Kunst. Phänomene des Lebendigen und Festlichen. 28 Kunstdruckblätter, 29,7 x 42 cm, Jürgensendesign, Ottersberg, € 45, ISBN 978-3-939240-43-3

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