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Insel im Wandel

Das Meer kommt, das Meer geht. Täglich. Alle sechs Stunden und ein paar Minuten mehr, wodurch sich Ebbe und Flut täglich zeitlich verschieben.


Föhr wurde durch die große Mandränke (Sturmflut) 1362 vom Festland zur Insel. Der Wohlstand durch Walfang wurde durch Erdöl, der der Handelsschifffahrt durch die Kontinentalsperre Napoleons gefährdet. Dann eben Seebad ab 1819. Der wissenschaftliche Nachweis wurde nachgereicht, unter anderem in der Bioklimatischen Forschungsanstalt ab 1928. Man vertraute um 1900 darauf, Zivilisationskrankheiten ohne Medikamente behandeln zu können, baute auf die Heilkräfte von Wasser, Sonne und Luft, unterstützt von Krafttraining und Sport. Dann, 2015, die Abschaffung des Kreißsaales. Seither finden Entbindungen auf dem Festland statt. Der heutige Insulaner ist wohl der, der hier lebt, auch wenn nicht die Sonne scheint oder Festeszeit ist, wenn etwa die Sturmfluten an die Scheiben aus Panzerglas des Cafés Valentino schlagen. Schon wartet die nächste Herausforderung: die Erhöhung der Deiche wegen des befürchteten Anstiegs des Meeresspiegels.


Bild: Historische Karte von den Nordfriesischen Inseln (Ausschnitt) – Franz Geerz 1888. Quelle: Wikipedia

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